Ärger über rechte Graffiti
Hakenkreuze findet man an Wänden der Grundschule Hülser Straße. Die GUT will, dass schnell reagiert wird.
Tönisvorst. Hakenkreuze, SS-Zeichen, andere Nazi-Symbole und Plakate rechter Gruppierungen sind rund um die Gemeinschaftsgrundschule Hülser Straße an die Wände geschmiert und kleben an Laternenmasten. Eltern sind verärgert über die rechte Propaganda auf dem Schulweg. „Wir reißen die Plakate immer wieder ab“, berichtet ein Vater der WZ.
Die Fraktion der Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) will von der Stadt wissen, was dagegen unternommen wird. „Wie uns bekannt wurde, existieren seit mindestens Anfang 2011 Nazi-Schmierereien an der Gemeinschaftsgrundschule Hülser Straße, im Bereich der dortigen Turnhalle und der Kindergärten sowie in der Umgebung Selder, Feldstraße, Jägerstraße“, heißt es in einem Antrag der Fraktion. Es sei wichtig, das Augenmerk auf dieses Thema zu lenken, so Fraktionssprecher Herbert Derksen.
Erste Hinweise von Bürgern seien der Stadt Tönisvorst im Februar 2011 zugegangen. Daraufhin seien diese verbotenen Symbole lediglich auf dem Schulschild innerhalb einiger Wochen unvollständig entfernt worden. Noch immer seien großflächige Nazi-Schmierereien vorhanden. Daher stellt sich der GUT die Frage der Strafbarkeit durch Duldung und nach dem Schutz des Schulraums.
„Wir sind ständig im Gespräch mit der Stadt. Auch das Landeskriminalamt ist informiert“, sagt Beate Jacobs, Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Hülser Straße. Die Grundschule habe durch das offene Schulgelände immer wieder mit dem Problem Graffiti sowie Müll und Scherben auf dem Schulhof zu kämpfen — phasenweise mal mehr, mal weniger stark.
Auch die Stadt versichert, dass sofort Anzeige erstattet werde. Die Polizei ermittele. Das Thema werde von der Stadt sehr ernst genommen, die Schmierereien möglichst kurzfristig entfernt. Zudem will Bürgermeister Thomas Goßen rechte Gewalt auch zum Thema beim runden Tisch gegen Gewalt machen.
Auch die Grundschüler ärgern sich über die Schmierereien an ihrer Schule, sagt die Rektorin Beate Jacobs. Das Thema Graffiti wurde sogar schon im Unterricht behandelt. Jacobs gibt aber zu bedenken: Nur überstreichen bringe nichts. Stattdessen müsse man nach der Ursache und den Verursachern fahnden. Das findet auch Herbert Derksen: „Es gibt gesellschaftliche Ursachen. Da müssen wir mehr tun.“