Flüchtlingshilfe in Willich AKF-Fahrradwerkstatt hat neue Räume in Willich gefunden

Willich/Neersen · Nachdem der Arbeitskreis Fremde mit seiner Fahrradwerkstatt das Jugendzentrum No7 in Neersen verlassen musste, sind nun neue Räume in Willich gefunden und bereits bezogen worden.

Die Helfer des Projekts trafen sich zu einer kleinen Einweihungsfeier, als alles fertig war.

Foto: AKF

(svs) Der Schock bei den Verantwortlichen des Arbeitskreises Fremde (AKF) war zum Jahreswechsel zunächst groß. Die Fahrradwerkstatt, die bis dato im Freizeitzentrum No7 in Neersen untergebracht war, musste diese Räume bis zum Sommer verlassen, da die Einrichtung den Platz selbst benötigt. Nach dem ersten Schreck suchten die Verantwortlichen schnell eine neue Bleibe und erkannten auch eine Chance darin. „Die Geflüchteten, für die wir die Räder herrichten und auch reparieren, sind vor allem in Willich untergebracht. Darum haben wir besonders Räume in Willich und Schiefbahn gesucht. So sind wir näher bei den Menschen und können noch besser helfen“, erzählt Bodo Watzka, der das Projekt im AKF leitet.

Um Ostern sei dann eine neue Bleibe gefunden worden. Die Stadt stellte dem AKF unentgeltlich zwei Garagen in Willich zur Verfügung. „Wenn ich auf einer Skala von eins bis zehn bewerten soll, wie gut die Räume unsere Anforderungen erfüllen, würde ich sagen: acht bis neun. Es sind zwei Garagen, die sogar verbunden sind. Wir können an zwei Rädern gleichzeitig arbeiten, haben alle Werkzeuge und Ersatzteile vor Ort, und an der Flüchtlingsunterkunft direkt nebenan gibt es eine Hausmeisterwohnung, zu der wir Zugang haben. Dort können wir das Badezimmer nutzen, haben also Toilette und Waschmöglichkeit. Es ist schon ziemlich optimal“, schwärmt Watzka.

Helfen, geflüchtete Menschen mobiler zu machen

Die Fahrradwerkstatt, die auch eine Niederlassung in Anrath unterhält, baut derzeit auf sieben Ehrenamtler, drei arbeiten in Willich, drei in Anrath, Watzka selbst ist an beiden Standorten zugegen. „So können wir jetzt alle Menschen gut erreichen und helfen, die geflüchteten Menschen mobiler zu machen“, betont er. Weitere Helfer oder Menschen, die alte Fahrräder spenden möchten, sind gern gesehen. „Wer sich auf welche Art auch immer einbringen möchte, findet auf der AKF-Homepage alle notwendigen Informationen“, erläutert er. Die Adresse lautet AKF-Willich.de. Die Details zum Fahrrad-Projekt sind unter Angebote und dann unter Fahrradprojekt zu finden.

Der Umzug sei bereits vollständig abgeschlossen. „Es hat zunächst ein paar Tage gedauert, bis die Garagen leer geräumt waren. Dann haben wir alles aus dem No7 hergeschafft. Dort liegt jetzt nichts mehr von uns. Wir konnten das auch nutzen, um etwas aufzuräumen und auszumisten. Ich muss sagen: Am Ende hat sich alles zum Guten gewendet. Die Bedingungen gerade für die Menschen, denen wir helfen, sind jetzt besser als zuvor. Wer vorher mit dem Bus nach Neersen kommen musste, hat uns jetzt zumeist nur fünf Gehminuten entfernt“, beschreibt Watzka die Entwicklung positiv. So könne Menschen, die nach Willich kommen, das Einleben noch besser erleichtert werden.

(svs)