Aktion des Kreissportbundes Viersen in der Leineweberhalle
Jugendliche konnten gesunde Leckereien und ausgefallene Sportarten probieren.
Anrath. Ulrike Dahms vom Kreissportbund Viersen war mit der Resonanz mehr als zufrieden: Rund 100 Jugendliche nahmen am Sonntagnachmittag an der Aktion „Bewegung, entspannen, essen“ in der Leineweberhalle in Anrath teil.
Mit im Boot waren der TV Anrath, das Jugendzentrum Titanic und Streetwork Willich. Die pädagogische Mission: eine Alternative bieten zum Rumhängen vor dem PC. Auch gesunde Ernährung spielte eine Rolle. Es gab leckere Säfte statt Alkohol, gesunde Rohkost statt Schokoriegel.
Hat Ulrike Dahms ihren Beruf verfehlt, hätte sie lieber Barkeeperin werden sollen? Fest steht, dass sie als Mixerin alle Hände voll zu tun hatte. Die Longdrinks mit Namen wie „Rote Karte“ oder „Teamgeist“ fanden reißenden Absatz.
Jeder konnte zugreifen, der sich in der Halle ausgepowert hatte. Jens Klaßen (20) packte mit an, um die Warteschlange nicht zu lang werden zu lassen. Jenny Koszlowski vom Jugendteam des Anrather Turnvereins schenkte Kartoffelsuppe vom Caterer aus, die Obstspieße hatten die Jugendlichen selber zubereitet.
Rope-Skipping-Trainerin Doris Krause war aus Tönisvorst gekommen, um zu beweisen, dass diese Sportart mit dem beschaulichen Seilchenspringen von einst nicht sehr viel gemeinsam hat. Zuvor hatte Dominique Josue aus Haiti die Jugendlichen auf seine „Sunshine-Fitness“ eingeschworen, die Elemente des Zumba-Tanzes aufgreift.
Wem Klettern oder Bungee-Run zu wenig aufregend waren, der musste nur ein wenig warten: Zu vorgerückter Stunde wurden „Le Parkour“, ein Hindernislauf der besonderen Art, und die Grundlagen des Boxsports angeboten. Markus Lefen (37) von der Jugendfreizeitenrichtung „Titanic“ hat die Lizenz als Boxtrainer: „Auf ein offenes Sparring verzichte ich bewusst. Meine Trainingseinheit umfasst heute nur ein Aufwärmtraining und die Basics.“
Aber in der Leineweberhalle ging es auch beschaulich zu. „Bitte nicht stören“, stand an einer Tür, hinter der eine Massagebank aufgebaut worden war. Chantal (10) schwärmte von den wohltuenden Streicheleinheiten — es dürfte ihre erste Massage gewesen sein.
Zum Chillen bestimmt war das Liegekino. Jungendliche räkelten sich in einem riesigen schwarzen Reifenschlauch und guckten an die Decke, auf die Filme projeziert wurden. Viele hielten es im „Standby-Modus“ jedoch nicht lange aus: Die Gelegenheit, sich mal auf ungewöhnliche Weise so richtig auszupowern, musste einfach genutzt werden.