Alexianer-Seniorenhaus St. Tönis „Plaudertisch“ fördert Muskeln und Kontakte

St. Tönis · Das Alexianer-Seniorenhaus verfügt jetzt über ein innovatives Trainingsgerät.

Spenden finanzierten den Tisch, an dem Pedale und Kurbeln befestigt sind, die bedient werden können, während man sich unterhält.

Foto: Norbert Prümen (nop)

. Martha Rother sitzt an einem weißen Tisch. Ihre Füße stehen auf Pedalen, ihre Beine strampeln kräftig. Gleichzeitig bedient die 86-Jährige mit beiden Händen eine Kurbel, die auf dem Tisch befestigt ist. „Das ist ganz schön anstrengend“, findet die Seniorin. Trotzdem lässt sie sich aber nicht davon abhalten, sich mit ihrer nicht minder aktiven Sitznachbarin zu unterhalten.

„So soll es sein“, sagt dazu Jutta Hartmann, Leiterin des Alexianer-Seniorenhauses an der Gelderner Straße in St. Tönis bei der Übergabe des Tischs, der offiziell „kommunikative Fitnessplattform“ heißt. Sechs Bewohner können an dem Tisch etwas für ihre Fitness tun und sich dabei miteinander austauschen. „Das fördert die körperliche Kraft, weil Muskeln aufgebaut werden, und die kognitiven Fähigkeiten, weil die Bewegungen von Armen und Beinen koordiniert werden müssen und man sich dabei auch noch unterhält“, sagt Hartmann.

Die Trainingsgeräte sind
alle individuell verstellbar

In einer Fachzeitschrift hatte die Leiterin des St. Töniser Seniorenhauses den „Plaudertisch“, wie die Plattform im Haus genannt wird, entdeckt. „Das Konzept hat mich überzeugt. Die Vorrichtungen können individuell auf den Benutzer eingestellt werden, sowohl in der Höhe als auch im Schwierigkeitsgrad“, erklärt die Fachfrau. Auch für Rollstuhlfahrer sei der Tisch geeignet. „Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es mit Hilfe des ,Plaudertischs’ sogar, einige Leute wieder ans Laufen zu bekommen“, sagt Hartmann.

Ein Problem war allerdings die Finanzierung, denn der „Plaudertisch“ kostet gut 5500 Euro. Also wandte Hartmann sich an den Tönisvorster Verein zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege, der das St. Töniser Seniorenhaus in den vergangenen Jahren schon in mehreren Fällen unterstützt hat. Weil sich auch der Vorstand für den „Plaudertisch“ begeistern konnte, finanzierte der Förderverein die Neuanschaffung komplett. „Wir freuen uns, dass das möglich war, und dass der Tisch jetzt schon so gut angenommen wird“, sagt Armin Ogilvie, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege, der 140 Mitglieder hat.

In den nächsten Wochen und Monaten soll der „Plaudertisch“, der praktischerweise Rollen hat, immer mal wieder in einer anderen Etage zum Einsatz kommen, damit möglichst viele der 162 Hausbewohner ihre Muskeln, ihre Koordination und den Kontakt untereinander aufbauen und pflegen können.

Seniorin Martha Rother jedenfalls will mit dem Tisch durch das Haus wandern. „Ich merke, dass es mir gut tut, meine Muskeln zu trainieren, deshalb will ich das jetzt so oft wie möglich machen“, sagt die 86-Jährige. wic

(wic)