Anrath: 1.000 Sterne für den Ort
Kalt war’s beim Anrather Weihnachtsmarkt. Dort wurden weiße Sterne verteilt.
Anrath. Sonne, Kälte, ein Hauch von Schnee - besser hätten die Rahmenbedingungen für den Weihnachtsmarkt in Anrath am Sonntag nicht sein können. So überraschte es nicht, dass überall zufriedene Gesichter zu sehen waren, sei es vor oder in den vielen Buden, die die Jakob-Krebs-Straße säumten.
Eine kleine Geste gleich am Anfang von Dr. Christoph Carlhoff: Er verteilte sorgsam gearbeitete weiße Weihnachtssterne aus dünner Pappe - seine Mutter Sibylle hatte mit ihren 89 Jahren 1.000 dieser Sterne gebastelt, für jedes Jahr der Gemeinde Anrath einen. Gleich nebenan hatte Carla Meiendresch alle Hände voll zu tun: Das letzte Woche vorgestellte Heimatbuch 2011 verkaufte sich prächtig.
Erstaunlich: Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt saßen viele Besucher draußen, aßen und tranken. Etwas gemütlicher ging es in der Einfahrt der Metzgerei Bodga zu: Heizpilze sorgten für wohlige Wärme, während Grünkohl mit Mettwurst oder Spießbraten serviert wurden.
"Ich kann mich über die Resonanz nicht beschweren": Margarete Klein-Wunder aus Anrath stieß mit ihrer Damenmode auf großes Interesse, obwohl sie im Gegensatz zu vielen Einzelhändlern nicht mit Nur-heute-Angeboten lockte. Den Glühweinständen wollte sie keine Konkurrenz machen, bei ihr gab es Sekt.
Der Frauenchor 1968 Anrath hatte Püfferchen gebacken, die reißenden Absatz fanden. Viele Vereine aus Anrath machten mit, sodass der Weihnachtsmarkt wieder keinen rein kommerziellen Charakter hatte. Für einen Hauch von Multikulti sorgte der Kulturverein Willich mit seinen türkischen Spezialitäten.
Horst Müller aus Mönchengladbach präsentierte sich als Makler für Vogel-Apartments: Neben Krippen, die sich nicht so gut verkauften, bot er selbstgebaute Fledermauskästen und Vogelhäuser an.
Der Förderverein der städtischen Kindertageseinrichtung Lorenz-Schmitz-Straße hatte eine "Bunte Elch-Hütte" aufgebaut; Nicola Meyer, die Vorsitzende des Fördervereins, verkaufte unter anderem den "Anrather Glückselch": Jedes verkaufte Teil bringt Geld ein, das für Lernmaterial verwendet wird - und für einen Besuch im Krefelder Zoo.
Die schönsten weiblichen Nikoläuse gab es am Stand des Nagelstudios "Nail Art". Zum Verweilen luden die beiden Endpunkte ein: Da war zum einen die Pfarrkirche, die der Kirchbauverein geöffnet hatte und in die zahlreiche Besucher strömten. Am anderen Ende der Fußgängerzone der Jakob-Krebs-Straße lockte die Gelderland-Puppenbühne mit ihrem Figurentheater.
Wenige Meter davon entfernt lasen der Vorsitzende des Fördervereins des Kindergartens St. Johannes, Heinz Tichelbäcker, und die Leiterin Irmgard Jansen im Stundentakt Weihnachtsgeschichten vor.