Anrath: Ein Garten voller Bärlauch
Wie ein Teppich breitet sich die Pflanze in Helge Wittigs Garten aus. Jetzt wird sie gegen eine kleine Spende abgegeben.
Anrath. Ob es am grünen Daumen von Helge Wittig liegt oder ob sich der Bärlauch in ihrem Garten einfach wohlfühlt - Tatsache ist, dass er sich auf gut 60 Quadratmetern rund um einen Walnussbaum wie ein Teppich ausgebreitet hat. Dazu kommen weitere vereinzelte Flecken des wilden Knoblauchs im Garten.
"Ich habe mir vor einiger Zeit aus dem Garten meines Vaters am Bodensee ein Töpfchen mit den Zwiebeln dieser Pflanze mitgenommen und eingesetzt. Das ist jetzt daraus geworden", sagt Wittig und blickt schmunzelnd auf die Pracht, die sich langsam, aber unaufhörlich durch die Erde nach oben schiebt.
Die ersten grünen Blätterspitzen sind schon gut sichtbar. Wenn das Wetter mitspielt, so ist sich die Anratherin sicher, dann kann die Ernte des Bärlauchs schon in gut zwei Wochen losgehen.
Da sie auch in diesem Jahr wieder Unmengen des wilden Knoblauchs erwartet, hat sich Wittig etwas Besonderes ausgedacht. Sie möchte den Bärlauch an alle Interessierten gegen eine Spende für die Willicher Tafel abgeben.
"Jeder, der mag, kann bei uns anrufen und sich anschließend Bärlauch schneiden. Als Gegenleistung bitte ich um eine kleine Spende", erklärt sie. Die Pflanze ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Bärlauch schmeckt wie Knoblauch, hinterlässt aber im Gegensatz zu diesem keinen unangenehmen Geruch.
Zudem verfügt er über einen hohen Gehalt an Vitamin C und ist sehr gesund. Außerdem kann man Bärlauch in der Küche vielseitig einsetzen, der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt: Ob kleingehackt in Butter als Brotaufstrich, als Pesto, in Saucen, als Suppe oder wie bei Wittigs Lieblingsrezept zu Spagetti mit Olivenöl und Parmesan - das Allium Ursinum, wie der lateinische Name lautet, füllt ganze Rezeptbücher.
Doch wie ist der Bärlauch zu seinem Namen gekommen? Der Sage nach sind Bären aus dem Winterschlaf erwacht und waren auf der Suche nach etwas Essbarem. Angeblich fanden und fraßen sie die vitaminreiche Pflanze, und ihre Lebensgeister erwachten wieder.
"Seitdem heißt das Gewächs Bärlauch. Zumindest habe ich diese Sage so gelesen", sagt Wittig. Übrigens: Unkundige könnten den Bärlauch mit den giftigen Maiglöckchen verwechseln.
Die Blätter der Pflanzen sehen sich sehr ähnlich. Allerdings ist die Bärlauchernte im Mai schon beendet, denn zu diesem Zeitpunkt blüht er bereits und schmeckt nicht mehr so lecker.