Einkaufen in Anrath Anwohner gegen Markt-Standort
Anrath. · Es zeichnet sich ab, dass Quartiersbewohner den Parkplatz-Wegfall an der Raiffeisenstraße nicht hinnehmen.
Zwei Positionen der Anrather scheinen klar zu sein. Erstens: Der Stadtteil braucht dringend wieder einen sogenannten Vollsortimenter, nachdem Kaiser’s dicht gemacht hat und es lediglich noch Netto und Aldi gibt. Zweitens: Der von Politik und Verwaltung favorisierte Standort auf dem großen Parkplatz an der Raiffeisenstraße kommt nicht gut an. Das ist das Fazit, das man aus der jüngsten Bürgerrunde der Anrather CDU bei Schmitz-Mönk ziehen kann.
Knapp 50 Personen kamen zu dem Treffen – was den Willicher CDU-Chef und Planungsausschuss-Vorsitzenden Christian Pakusch gefreut, aber auch überrascht hat. „Das zeigt, dass das Thema die Leute umtreibt, dass es ihnen nicht egal ist. Politik und Verwaltung müssen sich jetzt genau überlegen, wie sie weiter vorgehen. Klar ist: Wir brauchen Transparenz und ein klares Konzept, mit dem wir für den Standort werben und die Leute vielleicht doch noch überzeugen können.“
Die Einzelhändler befürchten eine Parkplatznot während der Bauzeit
Vor allem waren es Anrather Einzelhändler, die zu dem Treffen kamen. Ihr Hauptargument gegen den Standort: Insbesondere während der Bauphase fällt der größte innerstädtische Parkplatz weg. Es klang aber auch an, dass eine Tiefgarage unter dem zu bauenden Supermarkt oder Parkplätze auf dem Gebäude selbst später nicht ideal seien. Denn in eine Tiefgarage oder auf ein Parkdeck fahren zu müssen, schreckt nicht wenige Kunden ab – selbst wenn das Parken kostenfrei ist. „Da kann man natürlich nicht viel entgegenhalten“, sagt Pakusch, der diesen Standort aber noch nicht aufgeben möchte. Denn: „Den idealen Standort gibt es nicht.“ Verlagere man den Vollsortimenter beispielsweise in Bahnhofsnähe, sei er für ältere Menschen schlecht zu erreichen.
Pakusch möchte sich nun schnell mit dem neuen Technischen Beigeordneten Gregor Nachtwey, der Anfang Februar seinen Dienst antritt, zusammensetzen, um deutlich zu machen, dass das Thema mit Nachdruck vorangetrieben werden muss. Denn die Sorge ist, dass der Investor, der schon ein deutliches Interesse bekundet hat, schließlich wieder abspringt, wenn er merkt, dass heftiger Gegenwind weht und sich die Einzelhändler wehren. Denn bei der CDU-Bürgerrunde haben diese schon deutlich gemacht, dass sie sich, wenn’s drauf ankommt, mit allen rechtlichen Mitteln gegen diesen Standort wehren wollen – was das Verfahren zumindest verzögern dürfte.
Nun muss man sich wohl doch auf die Suche nach Alternativen machen – wobei noch gar nicht geklärt ist, ob die Eigentümer der möglicherweise infrage kommenden Grundstücke überhaupt verkaufen möchten – und ob ihre Preisvorstellungen realistisch wären.
Der Werbering soll sich in
die Planung einbringen können
Pakusch möchte den Werbering, der in den vergangenen Wochen Unterschriften und Ideen und Wünsche der Kunden gesammelt hat, auf jeden Fall eng ins weitere Vorgehen einbeziehen – und hat ihn daher in die nächste Sitzung des Planungsausschusses am 19. Februar eingeladen.