Applaus und Frust bei „Open Stage“
Die Veranstaltung fand zum dritten und vielleicht letzten Mal statt.
St. Tönis. Zum dritten Mal verwandelte sich die Bühne des St. Töniser Jugendfreizeitheimes (JFZ) an der Gelderner Straße in eine „Open Stage“, also eine offene Bühne. Annika Scheil, Joanne Tiedecke und Tabea Beckers hatten in den vergangenen Wochen wieder versucht, viele Leute mit nicht alltäglichen Talenten zu bewegen, diese auf der Bühne zu präsentieren — vor Freunden oder einfach vor am Konzept interessierten Zuschauern.
Zuschauer und -hörer kamen am Freitag in recht großer Zahl ins JFZ. Manche hatten sich spontan dazu entschieden — und sahen sich plötzlich als Jury-Mitglied. Denn jede und jeder im Publikum durfte entscheiden, wen er oder sie denn im Finale wollte und wer letztendlich den Siegerpokal — ein goldenes Mikro — mit nach Hause nehmen durfte. Die Entscheidung, dies vorweg, war eindeutig. Aber bis dahin dauerte es. Immerhin hatte jedes Talent rund zehn Minuten, sich zu präsentieren.
Der Moerser Nöh brauchte nur seine akustische Gitarre und seine Stimme, um Texte über Liebe und Gesellschaft vorzutragen. Die Krefelderin Marie hatte aus ihrem Fundus drei Poetry-Slam Beiträge ausgewählt, die Gruppe Mystery bot eigene Tänze und Asim sowie Letizia zeigten zu ihrer Musik, wie sie Tanz definieren.
Nach einer Pause, in der die Stimmen ausgewertet wurden, enterte die Krefelder Poetry-Slamerin Carina die Bühne, um außer Konkurrenz ihre Texte vorzutragen. Sie konnte nicht rechtzeitig zum Wettbewerb anwesend sein, da sie als Erzieherin erst viel später aus dem Kindergarten kam, als geplant und dann noch im Stau festhing. Ihr Textbuch hatte sie aber dabei und berichtete aus ihrem Alltag.
Das Finale bestritten die drei Tanzdarbietungen. Und hier war es die Jüngste, die alle überzeugte. Mit ihren erst zehn Jahren begeisterte Letizia mit ihren Bewegungen — mal wie ein Roboter, mal wie eine Katze, sehr beweglich und ausdrucksvoll. Selbst ihr direkter Konkurrent Asim war begeistert von ihr. Als es um den ersten Platz ging, entschied die Lautstärke des Publikumsapplaus. Und der fiel eindeutig zugunsten Letizias aus, die strahlend den Pokal entgegennahm.
Ob es mit der „Open Stage“ weitergeht, steht allerdings in den Sternen. Denn in den Tagen vor der Veranstaltung machte sich bei den Organisatoren auch reichlich Frust breit. Hatte man zu Beginn der Woche noch neun feste Zusagen gehabt, schmolzen diese in den 24 Stunden vor Beginn auf fünf. Ein Umstand, der auch schon bei der zweiten „Open Stage“ im vergangenen Jahr zu verzeichnen war. Red