Der Einzelhandel in St. Tönis tischt weiß auf
Niedrige Temperaturen sorgen bei der Weißen Nacht für mäßige Besucherzahlen.
St. Tönis. „Wenn man nicht mitmacht, wird es nichts. Der Einzelhandel hat sich viel Mühe gegeben, und das sollte man durch einen Besuch anerkennen, auch wenn das Wetter nicht so einladend ist“, sagt Irmgard Aerts. Deshalb hat sich die St. Töniserin samt ihrem Mann und Enkelkind dafür entschieden, mitzumachen. In ihrem Fall heißt das, rein in die weiße Bekleidung, den weißen Hut aufgesetzt und aufgrund der wenig sommerlichen Temperaturen eine weiße Strickjacke übergezogen.
Sie ist nicht die einzige, die die Weiße Nacht des St. Töniser Werberings nicht verpassen will. Zwar sind es nicht wirklich Menschenmassen, die durch die Fußgängerzone bummeln, aber die, die da sind, bringen gute Laune mit und haben sich zum größten Teil dem Thema bekleidungstechnisch angepasst.
Auch der Einzelhandel hat weiß aufgetischt. Bierzeltgarnituren und Stehtische, weiß verhüllt. Weiße Kerzen, die in Gläsern flackern und entsprechende Blumengebinde bestimmen das Bild. Wimpel und Ballons flattern im Wind. Manche Schaufenster präsentierten sich sogar in dem einheitlichen Farblook. In eigens an Regenrinnen befestigten Blumentöpfen blüht es ebenfalls in den hellen Farbtönen.
Richtig mittsommernächtlich wird es beim „Haarzauber“. Natalie, Silvana, Sabrina und Ann-Kristin haben sich Kränze aus Gänseblümchen geflochten und tragen diese wie feine Kronen auf dem Kopf. Dazu bieten die vier Frauen kostenfreie Kopf-Nacken-Massagen mit Aromen an. Bei Optik Scholl dampft es indes auf dem liebevoll mit Süßigkeiten, Knabbereien, frischen Erdbeeren und Käsewürfeln eingedeckten Tisch. „Ich habe mir gedacht, bei dem doch eher kühlen Wetter passt ein heißer Tee gut dazu. Wir trotzen dem Wetter“, sagt Augenoptikermeisterin Melanie Barth-Langenecker.
In der Fußgängerzone hat Harald Klupsch seine Gitarre ausgepackt und singt Gute-Laune-Lieder. Die Besucher machen es sich an den aufgestellten Tischen bequem, und auch die Außengastronomie wird voller. In den Geschäften locken besondere Angebote. Der süße Duft von Waffeln und Crêpe weht durch die Hochstraße. „Wir überlegen, ob wir im nächsten Jahr noch ein oder zwei Foodtrucks dazu nehmen sollen“, sagt Werbering-Vorsitzender Stefen Robben, der die kühlen Abendtemperaturen locker sieht. Wer da ist, genießt das Angebot und das ist die Hauptsache. bt