ASV Willich Willicher Schützen feiern ihr Fest
Willich · Rund 1100 Schützen und zwölf Musikformationen: Am Wochenende fand der erste Teil des ASV-Schützenfestes in Willich statt, mit Fassanstich, Paraden, Vogelschuss und einer „fantastischen Serenade“.
Das Wetter meinte es gut mit den ASV-Schützen und ihren Gästen: Pünktlich vor dem Fassanstich auf der Kirmes endete am Freitagmittag der Regen, der morgens noch in Mengen herunter geströmt war. Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) machte seine Sache gut – und das Freibier war bei den Gästen und Schaustellern hoch willkommen. Danach ging es zur Eröffnung in den Konrad-Adenauer-Park – hier war ASV-Präsident Michael Maaßen für den gezielten Schlag zuständig. Im Park feierten dann rund 4500 Menschen ein tolles Open-Air: Die Band „Planet five“, die erstmals in Willich auftrat, sorgte für beste Stimmung und am späten Abend spielten die Musiker des MV Waldenrath mit Germania Willich „eine fantastische Serenade“, so Stefan Gehlen (Ressort Musik). Der Fackelzug der Schützen und das Klangfeuerwerk auf dem Weiher am späten Abend boten spektakuläre Bilder.
Spektakuläre Klänge hörten die Gäste am Samstagnachmittag bei der großen Musik-Präsentation auf dem Markt, bei der alle zwölf Formationen nacheinander aufzogen. Stefan Gehlen erläuterte die von den Gruppen jeweils gespielten Märsche, die Präsentation endete wieder mit dem Marsch „Alte Kameraden“, den die Formationen gemeinsam spielten, geleitet von Frithjof Gerstner. Erstmals im Willicher Schützenfest spielen in diesem Jahr die „Gerresheimer Blaskapelle“ und das „Musikkorps 1978 BSW Krefeld“. Die erste Parade am Samstagabend und die anschließende Schützenparty im Festzelt verliefen reibungslos. Das Zelt war proppenvoll, die Band „just;is“ sorgte für beste Party-Musik.
Highlight für das Königshaus Hans V. Lütters mit Doris I. Kleinemaß sowie den Ministerpaaren Stefan und Ursula Berben sowie Hans-Josef Dammer und Doris Ruland-Dammer war die große Parade am Sonntagvormittag. Schon um kurz nach 9 Uhr waren die Schützen und Musiker im ganzen Ort unterwegs – pünktlich um 10 Uhr zogen die Formationen das erste Mal an der fast ausverkauften Tribüne vorbei zur Aufstellung und Parade.
Beim Fest gab es einige Neuerungen: So erlebte das Töchterchen von Bürgermeister Christian Pakusch auf Papas Arm die erste ASV-Parade – am Ende war Fine leicht erschöpft tief eingeschlafen. Erstmalig mit im Regiment dabei war ein „Zugpapst“: Ben Gistel hatte im Zug „Götterdämmerung“ zum fünften Mal den Vogel „abgeschossen“ und trug diesen seltenen Titel. Neu dabei war der Jungschützenzug „Et mut jedonn werde“, der von Moderator Wolfgang Dille ermutigt wurde: „Sie sind noch etwas nervös beim Marschieren, aber sie haben es gut gemacht.“
Während König Hans V. mit seinen Gästen die Schützenformation abschritt, erlebten die Zuschauer weitere Neuerungen. Mehmet Akyildiz und der Zug „Die gemütlichen Jäger“ hatten ein besonderes Geschenk für die Armbrustträger: Der Schützennachwuchs hatte das pinke „Zugsau-Gewehr“ bei den „Jägern“ sehr bewundert – sie erhielten vom Zug auf dem Marktplatz eine knallrot lackierte und mit goldenen Nägeln beschlagene „Zugsau-Armbrust“, die sofort eingesetzt wurde.
Majestät Hans V. erlebte bei der Rückkehr auf den Markt eine ungewöhnliche Situation: Der II. Grenadierzug hatte aus Langeweile einen Stehtisch aufgebaut und vergnügte sich bei einem kühlen Bier und einer Partie Skat. „Wir wollten die lange Zeit überbrücken“, erklärte Grenadier Volker Wynands auf Nachfrage von Platzmajor Thomas Heyes. Der Zug war dann aber auch so mitfühlend, dem König und den Ministern nach dem langen Marsch ein kühles Bier auszugeben.
Am Sonntagmittag fand
der Vogelschuss statt
Ein beeindruckendes Bild boten die Füllhornträger, als sie sich nebeneinander auf dem Markt aufreihten. Der MV Waldenrath unter der Leitung von Benedikt Drisch sorgte dabei für ein Wechselbad der Gefühle: Beim Ständchen für den König flossen bei Majestät und den Ministern bei „One Moment in Time“ erst die Tränen – danach sangen König, Minister und die ganze Tribüne bei „Sweet Caroline“ kräftig mit.
In diesem Jahr hatte das Schützenfest einen besonderen Aspekt: Familie und Freunde des 15-jährigen Willichers Niklas hatten am Freitag, Samstag und Sonntag eine Typisierungsaktion für den an MDS (eine Erkrankung des blutbildenden Systems) leidenden Jungen organisiert, die der ASV unterstützte: „Getreu dem Motto: ‚Stäbchen rein, Spender sein‘, geben wir gemeinsam Niklas Hoffnung auf ein Leben. Was mich sehr stolz macht und sehr berührt hat, ist die Tatsache, dass mir der Schützenzug Leeve Jonges mitgeteilt hat, die ganzen Strafzahlungen an Schützenfest für die Typisierungsaktion der DKMS zu spenden“, so ASV-Präsident Michael Maaßen.
Wie beim ASV üblich, fand am Sonntagmittag der Vogelschuss für den neuen König statt: Das Ergebnis: Volker Wynands aus dem II. Grenadierzug darf im nächsten Jahr zeigen, ob er als „König Volker I. Wynands“ die Regimentsfront schneller abschreitet: Er holte um kurz nach 13 Uhr mit dem 109. Schuss den Vogel von der Stange, Königin ist seine Frau Carla I. Als Ministerpaare begleiten Wilfried und Dorothea Loosen sowie Ulrich Hötz und Beate Franke das Königspaar.