(emy) Die Stadt Willich wird im kommenden Schuljahr 2024/25 auch für die Schülerinnen und Schüler des St.-Bernhard-Gymnasiums die Kosten für das Deutschlandticket übernehmen. Zuvor hatten die Malteserwerke als Schulträger angekündigt, die Kosten „im mittleren fünfstelligen Bereich auf unbestimmte Zeit nicht tragen“ zu können. Für Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) geht es bei der Entscheidung der Stadt auch um Gleichbehandlung. Das St.-Bernhard-Gymnasium befindet sich als einzige der vier weiterführenden Schulen in der Stadt in freier Trägerschaft.

Die Stadt Willich hat für die öffentlichen weiterführenden Schulen im vergangenen Jahr beschlossen, das Deutschlandticket als Alternative zum bisherigen Schokoticket einzuführen. Damals hatten sich auch die Malteserwerke diesem Verfahren angeschlossen. Bürgermeister Pakusch appellierte nach eigenem Bekunden an den Träger, das Deutschlandticket auch für das kommende Schuljahr für die Schülerinnen und Schüler zu übernehmen, allerdings ohne Erfolg. Um eine Ungleichheit zu verhindern, hat die Verwaltung den Vorsitzenden der Willicher Ratsfraktionen jüngst einen Dringlichkeitsbeschluss vorgelegt, um den Malteserwerken die Übernahme eventuell entstehender Mehrkosten für das Deutschlandticket zu garantieren. Laut Pakusch hätten die Fraktionsvorsitzenden die notwendige Mehrheit signalisiert; final beschlossen werden soll das in der nächsten Ratssitzung. Schon jetzt aber hat die Stadt in einem Schreiben die Eltern und Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler des St.-Bernhard-Gymnasiums sowie einem an die zuständigen Verkehrsbetriebe (Stadtwerke Krefeld und NEW in Mönchengladbach) über die Kostenübernahme informiert. Da derzeit noch unklar ist, wie stark die Kosten für das Deutschlandticket, das aktuell für 49 Euro zu haben ist, im Jahr 2025 steigen und wie hoch die Erstattung vom Land ausfallen wird, kann die Stadt Willich noch nicht sagen, um welchen Betrag es für sie gehen wird. Auch die Schülerzahl spielt dabei natürlich eine Rolle. Rund 15 000 Euro waren es im vergangenen Jahr ohne das St.-Bernhard-Gymnasium. Dieses finanzielle Risiko nehme die Stadt in Kauf, um keine Ungleichbehandlung aufkommen zu lassen, erläutert Bürgermeister Pakusch. „Ich bin der Meinung, dass dies der richtige Weg ist“, sagt er. „Wenn nicht wir Anreize schaffen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, wer denn sonst?“ Für die Schülerinnen und Schüler bleiben die Konditionen damit gleich: Sie erhalten das Deutschlandticket bei NEW und SWK vergünstigt für 29 Euro im Monat gegen Vorlage eines Bestellscheins (Stempel und Unterschrift der Schule).