Auf Firmenkosten in Urlaub: Mann muss 30 000 Euro zahlen
Willich. Das Geld für den Urlaub kam vom Firmenkonto, auf das er eigentlich gar nicht zugreifen durfte. 5200 Euro kosteten die 14 Tage unter Kubas Sonne mit seiner Freundin, was dem 41-jährigen Willicher den Vorwurf der Untreue einbrachte.
Der Fall sollte am Donnerstag vor dem Krefelder Amtsgericht verhandelt werden.
Seit dem 28. Januar 2009 war er als Anlageberater tätig — und buchte sofort besagte Reise. Er bekam fremdes Vermögen anvertraut — und missbrauchte das Geld. Bereits im September 2009 stand den Forderungen zweier Firmen von 27 000 Euro nur noch ein Geldbestand von 3700 Euro gegenüber.
Da hätte der Mann als Geschäftsführer einer Vertriebs-GmbH mit Sitz in Krefeld laut Gesetz Insolvenz beantragen müssen. Aber er wartete damit bis zum 21. Januar 2010. Eine Woche später stellte er dann auch den Insolvenzantrag für eine Büroservice-Firma in Krefeld, deren Geschäftsführer er ebenfalls war. Die hatte schon im Juni 2009 keine Gehälter mehr bezahlt.
Diese beiden Tatbestände brachten dem Willicher den Vorwurf der Untreue und den der Konkursverschleppung ein. Beides sollte am Donnerstag verhandelt werden. Doch der Angeklagte erschien nicht.
Deshalb verhängte die Richterin auf Antrag des Staatsanwalts per Strafbefehl eine Geldstrafe von 200 Tagessätzen á 150 Euro, sprich 30 000 Euro. Dagegen kann der Mann Einspruch einlegen, dann wird ein neuer Termin anberaumt. Erscheint er zu diesem nicht, oder versäumt er, rechtzeitig Einspruch gegen den Strafbefehl einzulegen, wird die Strafe sofort fällig. Wenn er das Geld nicht aufbringt, muss er für 200 Tage ins Gefängnis. boe