Auf nach Stockholm
Mit einem Fußmarsch bis nach Schweden machen zwei junge Männer auf den Wert des Ehrenamts aufmerksam.
Anrath/Viersen. Daniel Wessling ist auf dem Sprung, pardon, so gut wie auf dem Weg nach Stockholm. Der 21-Jährige aus Viersen, der sein Abitur am Lise-Meitner-Gymnasium gemacht hat, ist Initiator des Projektes „Gefrorenes Kreuz“. Damit wirbt er für das Ehrenamt, insbesondere für den Besuchsdienst „Pro Senior“ des Deutschen Roten Kreuzes. Herzstück seines Werbens ist sein Spendenlauf von Kiel bis Stockholm. Start ist am 31. Januar.
Den Lauf wird er gemeinsam mit dem 20-jährigen Lukas Jansen aus Viersen absolvieren. Das Duo bereitet sich seit Wochen darauf vor, legt täglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad 20 bis 40 Kilometer zurück. „Wir haben das Tempo schon deutlich steigern können“, sagt Daniel Wessling. Thermowäsche, Skihose, Skirucksack und -stöcke sowie die Überlebensmesser warten auf ihren Einsatz.
Montag in drei Wochen ist es so weit: Mit dem Zug geht’s erst bis nach Kiel. Die 1485 Kilometer bis nach Stockholm werden dann überwiegend zu Fuß zurückgelegt. Die Freunde haben sich bewusst ein spektakuläres Projekt ausgesucht: Der Lauf durchs verschneite Skandinavien soll das Interesse der Menschen wecken.
Wessling, der Arzt werden will, besucht seit zwei Jahren einsame alte Menschen. Ihm liegt viel daran, dieses ehrenamtliche Angebot auszuweiten. Möglich wäre beispielsweise ein Besuchsdienst auch für geistig und/oder körperlich behinderte Kinder und Jugendliche sowie krebskranke Menschen. Daniel Wessling möchte deutlich machen, dass ehrenamtliche Arbeit Spaß macht.
Der 21-Jährige ist sich nicht zu schade, von Haustür zu Haustür zu gehen, um Geld zu sammeln. Dabei wird er längst nicht immer freundlich empfangen. Die Lust, anderen zu helfen, ist durch die teilweise ruppige Behandlung nicht geringer geworden.
Immerhin geht es darum, Appetit auf ein ehrenamtliches Engagement zu machen, das dringend erforderlich ist und das dem Ehrenamtler auch einiges gibt. Vor allem bei jüngeren Leuten soll die Bereitschaft geweckt werden, sich für andere einzubringen.
Dafür laufen die beiden jungen Männer zig Kilometer. Spätestens am 21. Februar wollen Lukas und Daniel wieder zu Hause sein.