Willich/Tönisvorst Breakdance, Bruce und Be dem Bur
Wie eine WZ-Mitarbeiterin von einem Baufahrzeug gestreift wurde — darüber berichtet der Stadtflüsterer.
Willich/Tönisvorst. Erneut sind die Profi-Breaker der Gruppe „Last Action Heroes“ für zwei Tage von Bad Oeynhausen nach Neersen gereist, um im Kinder- und Jugendtreff No. 7 jede Menge „Breakdance-Viren“ zu hinterlassen. 17 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Stadtgebiet hatten sich für die kostbaren — und vor allem kostenlosen — Plätze beworben. Die Hälfte waren Mädchen, drei von ihnen übrigens Flüchtlingskinder. Als Anfänger gestartet, begeisterten alle am Ende in einem kleinen Battle mit verrückten Moves Eltern und Angehörige, die zur Schlussaufführung gekommen waren. Gesponsert wurde der Kurs — auch schon traditionell — vom Kulturrucksack NRW und vom Willicher Kulturteam.
Das hatte sich gezogen wie der sprichwörtliche Kaugummi: Die Landstraße 379 zwischen Willich und St. Tönis hatte eine Markierung, die — drücken wir’s vorsichtig aus — renovierungsbedürftig war. Weil sich eine Reparatur über Jahre hinzog, rief das den Tönisvorster Ratsherrn Maik Giesen auf den Plan. Der wandte sich an den Landesbetrieb Straßen NRW. Und bekam die Auskunft, dass es einen Rechtsstreit zur Ausschreibung der Fahrbahnmarkierung gegeben hatte. Jetzt aber ist Land, pardon: Farbe, in Sicht. Die Fachfirma sei auf dem Willicher Stadtgebiet unterwegs und könnte anschließend die Markierung auf der L379 im kritischen Bereich Hochbend (Zufahrt zum HPZ) endlich erneuern. „Wollen wir hoffen, das wir trockenes Wetter nach dem Feiertag nächste Woche haben“, so Giesen.
Ein Erlebnis der besonderen Art hatte in der vergangenen Woche WZ-Leserin Monika Hübecker-Tichler. „Ein Spaziergang durch die Apfelplantagen in Tönisvorst führte mich vorbei an einer prächtigen Esskastanie“, erzählt sie dem Flüsterer. Die Früchte, die auf dem Boden lagen, habe sie gesammelt. Und dann: „Kommt eine Frau vorüber und fragt: ,Was macht man damit?’ ,Das sind Esskastanien, die man rösten kann, schmeckt herrlich!’ Ich erklärte ihr auch noch, dass sie fantastisch zu Gänsebraten schmecken.“ Worauf die Frau antwortete: „Ne, ne, dazu nehme ich immer Maronen.“ Frau Hübecker-Tichler schickte der WZ-Redaktion noch einen Gruß hinterher: „Erfreut Euch an diesem Wortwitz.“ Geschehen!
An dieser Stelle war schon häufiger die Rede von WZ-Mitarbeiter Guido Beckers, der bei sich zu Hause im heimischen Wohnzimmer immer mal Konzerte veranstaltet. Und das mit zum Teil richtig hochkarätigen Musikern. Das soll sich fortsetzen, ohne dass es (zunächst) an die große Glocke gehängt wird. Guido und seine Frau Ruth haben in aller Bescheidenheit „Boss“ Bruce Springsteen angeschrieben und gefragt, ob er nicht mal kommen könnte. Eine Antwort steht noch aus. Dürfte der Flüsterer auch nicht alles verraten. „Wenn er wirklich kommen sollte, wird erst danach drüber berichtet“, sagt der St. Töniser. Wer also im Vorfeld Verdächtiges hört, sollte sich einen Songtitel von Springsteen zu Herzen nehmen: „Born to run“ — sofort loslaufen und versuchen, an eine Karte zu kommen.
Das war definitiv nicht nett, was WZ-Mitarbeiterin Bianca Treffer da vor eineinhalb Wochen in Vorst passiert ist. Die Reporterin interessierte sich für die Bushaltestelle, die dort versetzt worden ist. Während sie sich mit einem Anwohner unterhielt, kam von hinten ein Pritschenwagen eines hiesigen Bauunternehmens. Dessen Fahrer hatte Sichtprobleme oder war schlicht unaufmerksam. Jedenfalls „mähte“ er die Frau um. Die stand zwar sofort wieder, stand aber sichtlich unter Schock. Da kam die Frage des Pritschenwagen-Fahrers nicht wirklich gut: „Was stehen Sie denn da rum?“ Nicht nett, findet der Flüsterer. Und schon gar nicht nett war, dass der Mann der Reporterin einen falschen Namen angab. Immerhin, die Polizei nahm den Vorfall auf. Und weil Frau Treffer verletzt ist, muss sich der Fahrer des Bauunternehmens (es ist nicht aus Tönisvorst, es soll aus Kempen sein) demnächst vielleicht wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Eigentlich sollte man meinen, der Mann kennt das Leben und ist durch nichts zu erschüttern. Die Rede ist von dem Willicher Blues-Musiker Jochen Contzen. Der ist bekanntlich mit einer Band unter die Schlagersänger gegangen. Und dabei ist ihm passiert, dass eine Frau nach einem Konzert zu ihm kam und gestand: „Ich wollte nicht mehr. Sie haben mir den Lebensmut wiedergegeben. Danke dafür.“ Und was war Contzen? Verlegen.
Jetzt mal wieder was aus unter dem Stichwort „Innenansichten aus der Redaktion“. Da flatterte doch letzte Woche eine Einladung zu einer Pressekonferenz in die Lokalredaktion. So etwas kommt vor. Diese allerdings war von einem Motorradhersteller aus Indien. Der in Mailand/Italien bei einer Messe vertreten ist und ein neues Modell vorstellen will. Die Einladung selbst kam von einer Agentur aus Österreich, genauer: aus Krems an der Donau. Offenbar, so vermutet der Flüsterer, hat diese Agentur die halbe Welt in den E-Mail-Verteiler gesetzt. Womöglich wurde sogar das gute alte San Siro-Stadion als Ausweichort für die Pressekonferenz ausgesucht, falls zu viele Journalisten zusagen. Vielleicht, liebe Freunde des Stadtgeflüsters, möchten Sie ja auch dabei sein. Fragen Sie doch die Agentur in Österreich, ob sie kommen dürfen und wer den Trip bezahlt. Der Verantwortliche bei der Agentur ist zu erreichen unter E-Mail:
stephan.schmatz@ksr-group.com
Der „Deutsche Buchhandlungspreis“ ist kürzlich in Heidelberg verliehen worden. In der Kategorie „Hervorragende Buchhandlungen“ ging eine Auszeichnung an Anna Rahm. Die Frau hat ihr Geschäft in Ravensburg. Und warum erzählen wir das hier im Stadtgeflüster? Ganz einfach, Anna Rahm ist gebürtige Willicherin. Sie ist die Tochter des Bäckermeisters Albert Rahm. „Willich kann mit ihr stolz sein“, schreibt dazu Marianne Bieniek, ehemalige Nachbarin der Geehrten, an den „Flüsterer“. Von den 4782 Buchhandlungen in Deutschland hatten sich 500 am Wettbewerb beteiligt. 117 wurden für einen Preis nominiert.
Wie bereits berichtet, wird die Traditions-Gaststätte Hoster (Be dem Bur) in Schiefbahn, ab Dezember nicht mehr vom jetzigen Eigentümer, sondern von einem Pächter weiter geführt. Die Ära Hoster geht also zu Ende. In Erinnerung an das jahrzehntelange Vereinslokal des TV Schiefbahn werden die alten Handballer dort so eine Art „Revival Party“ durchführen: am Samstag, 5. November, ab 20 Uhr. Etwa 100 Personen werden dazu erwartet. Die haben sicherlich aus der „guten alten Zeit“ einiges zu erzählen.