Willich Bürgerbus wird nicht zur Sparmaßnahme
Die Überprüfung der „freiwilligen Leistungen“ der Stadt Willich führt bislang kaum zu Ergebnissen.
Willich. Nicht nachvollziehbar ist, welche freiwilligen Ausgaben der Stadt Willich derzeit alle auf den Prüfstand gestellt werden. So wundert es nicht, dass nach dem Hauptausschuss nun auch der Planungsausschuss die dort vorgestellten Sparvorschläge — sie waren in einem Votingverfahren ausgearbeitet worden — verworfen wurden. Es wäre auch schwer vorstellbar gewesen, dass sich die Stadt beispielsweise aus dem Projekt „Bürgerbus“ in Anrath und Willich verabschiedet hätte.
Darüber wurde jetzt im Ausschuss gar nicht erst diskutiert. Auch nicht über die Verpachtung von städtischen Seen und Gewässern sowie die Kurzzeitverpachtung von Festplätzen sowie Gebäuden zur Langzeitnutzung. Aber eine Ausnahme sollte es dann doch noch geben: Diskutiert wurde über die Unterhaltung von städtischen Grillplätzen und Grillhütten.
Christian Winterbach (Die Grünen) wollte dazu wissen: „Stehen Kosten und Ertrag in einer wirtschaftlich vernünftigen Relation?“ Da diese Frage nicht ad hoc beantwortet werden konnte, müssen Infos nachgereicht werden. Im Planungsausschuss zeichnete sich aber eine Mehrheit für den Erhalt der Grillmöglichkeiten ab.
Die Grillhütte an der Pappelallee wird pro Grillsaison rund 70 Mal genutzt — ein Zeichen dafür, dass es für dieses freiwillige Angebot der Stadt eine entsprechende Nachfrage gibt. Die Technische Beigeordnete Martina Stall sagte: „Es gibt genug Menschen, die keinen Garten und noch nicht einmal einen Balkon haben.“ Für sie seien die Grillmöglichkeiten, wie die Stadt sie biete, unverzichtbar.
Nächste Woche Mittwoch im Ausschuss für Abgaben und Gebühren geht es dann erneut um freiwillige Leistungen. Auch hier ist kaum damit zu rechnen, dass Dinge wie der kommunale Ordnungsdienst (KOD) oder die Schützenfestkoordination in Frage gestellt werden. Kämmerer Willy Kerbusch ist darüber nicht überrascht: „Ich hatte von Anfang an gesagt, dass diese Überprüfung im Rahmen des Verwaltungsreformprozesses zwar einen riesigen Arbeitsaufwand bedeutet, aber wenig dabei rauskommen wird.“ Schließlich habe das die vor fünf Jahren gebildete Finanzkommission in 20 Arbeitssitzungen auch nicht fertiggebracht. Laut Kerbusch sei es sinnvoller, statt der freiwilligen Ausgaben die Verwaltungsprozesse unter die Lupe zu nehmen. Bei der Verminderung von Schnittstellen sehe er tatsächliches Einsparpotenzial.