Stadt Willich Brückenstraße: Ende der Arbeiten ist langsam in Sicht

Zwei Jahre laufen jetzt schon die Kanalbauarbeiten in Anrath. Nun werden endlich Fahrbahn und Gehwege wieder hergestellt.

Foto: Dohmen

Anrath. Jahrestag. Am 9. November 2015 — also vor ziemlich genau zwei Jahren — wurde die Baustelle auf der Brückenstraße in Anrath eingerichtet. Seitdem ist die Durchfahrt dort gesperrt, „Anlieger bis Baustelle frei“ heißt es zum Beispiel auf einem Schild aus Richtung Clörath. Es wird aufgerissen und zugeschüttet, gebuddelt, geteert und gebaggert. Die Anwohner ertragen es mit einer Mischung aus Gelassenheit und Wut, Verzweiflung und Galgenhumor. „Es wäre schon schön, wenn die Sache wenigstens bis Weihnachten endlich abgeschlossen wäre“ — diesen Wunsch äußerte jetzt eine Anwohnerin, die gerade mit ihrem Hund unterwegs war, im Gespräch mit der WZ.

„Alles ist im Zeitplan“, hatte es von Seiten der Stadtverwaltung mehrfach geheißen. So erklärte sie im Juni 2016: „Ein Ende der Maßnahme ist in Sicht“ — doch die damaligen Planungen gerieten schnell ins Wanken. Der zwischenzeitlich vorgesehene Fertigstellungstermin im Mai/Juni 2017 war nicht zu halten. Im vergangenen April hieß es dann, die Maßnahme werde voraussichtlich bis Ende September abgeschlossen sein. Doch auch davon kann nun keine Rede mehr sein.

Derzeit hat der Wiederaufbau der Fahrbahn und des Gehwegs aus Richtung Bahnhof zwischen Gietherstraße und Kornelius-Feyen-Straße begonnen. Auf dem nächsten Abschnitt bis zur Süchtelner Straße passiert noch nichts, er dient vor allem als Material- und Baumaschinenlager. „In Kürze soll es aber auch hier losgehen, hat uns die Baufirma schriftlich angekündigt“, erzählt eine ältere Anwohnerin — und ergänzt: „Ich frage mich, ob die Müllabfuhr dann noch bis hierher kommt, oder ob ich die Tonne bis zur nächsten Ecke schleppen muss.“

Auf Nachfrage der WZ erläuterte Sabine Benger vom städtischen Abwasserbetrieb die konkreten Abläufe. Danach soll der Straßenbau einschließlich der Gehwege im Abschnitt bis zur Kornelius-Feyen-Straße bis Ende des Monats fertiggestellt sein. Nur mit der letzten Feinschicht werde man bis zum Schluss der Gesamtmaßnahme warten.

Das gilt auch für die beiden weiteren Bauabschnitte. Weihnachten soll bis zum Amselweg alles fertig sein. Noch im Dezember werde außerdem der dritte Abschnitt in Richtung Süchtelner Straße angepackt. „Die Feinplanung dafür haben wir aber noch nicht gemacht“, erläutert Benger. Mit einer Fertigstellung ist dort in diesem Jahr nicht zu rechnen. Ebenfalls erst 2018 soll der alte Kanal vom ehemaligen Pumpwerk am Pimpertzweg mit Beton verfüllt werden.

Zu den Verzögerungen war es unter anderem gekommen, weil wegen der vorgenommenen Grundwasserabsenkung die Gehwege stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch Versorgungsleitungen mussten erneuert werden. Zusätzliche Vermessungen zur Erstellung eines Deckenhöhenplans sorgten ebenfalls für Wartezeiten. Der Kanalbau selbst war schon vor den Sommerferien fertig geworden, seit dem 21. September läuft die Straßenerneuerung.

Die Mülltonnen müssen die Anwohner übrigens nicht zur nächsten Ecke schleppen. Laut Sabine Benger reicht es, sie in die Auffahrt zu stellen, die Baufirma übernimmt nach Absprache mit dem Entsorger den Rest.