Caritas plant Wohnungsbau
Verband will Einrichtung für Senioren mit Pflegeplätzen verwirklichen.
Neersen. Der Sozialausschuss beriet in nicht öffentlicher Sitzung, und der Ausschuss-Vorsitzende Dieter Lambertz (CDU) verkündete nicht ohne Stolz folgenden einstimmig gefassten Beschluss: „Der Sozialausschuss beauftragt die Verwaltung, aufgrund der seitens der Caritas eingereichten Konzepts zweckgebundene Gespräche zu führen. Hierbei ist der Kreis als Entscheidungsträger der pflegeplanerischen Gestaltungskompetenz zu beteiligen.“ Außerdem sprach der Sozialausschuss die Empfehlung an den Planungsausschuss aus, „auf Basis der gefundenen Einigung zwischen den Beteiligten Planungsrecht für den Bau einer Senioreneinrichtung einschließlich stationärer Pflegeplätze zu schaffen“.
„Das ist ein guter Tag für Willich und ein noch besserer für die Menschen hier, speziell in Neersen“, freute sich der Vorsitzende. Und Heinz Amfaldern, der lange für eine Senioreneinrichtung in Neersen gekämpft hat, ist erleichtert, dass zuletzt auch der Landrat einen entsprechenden Bedarf gesehen hat.
Peter Babinetz, Geschäftsführer des Caritasverbandes Kempen-Viersen, sprach mit der WZ über das geplante Projekt: „Wir machen ein mehrgliedriges Angebot, das aus verschiedenen Bausteinen besteht.“ Baustein 1 bilden barrierefreie Wohnungen mit auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmten Wahlleistungen. Es sollen acht bis zwölf solcher Wohnungen errichtet werden. Hinzu kommen voraussichtlich zwölf Tagespflegeplätze.
Der dritte Baustein ist der größte: „Es ist ein relativ neues Konzept, das wir umsetzen wollen. Zehn Senioren sollen jeweils eine Hausgemeinschaft bilden. So werden insgesamt 60 stationäre Pflegeplätze angeboten“, sagte der Caritas-Geschäftsführer. Den vierten Baustein bilden drei Kurzzeitpflegeplätze, den fünften das geplante Bistro als Begegnungsstätte. Die Pflegestation am Minoritenplatz könnte das sechste Element sein.
Wer aber glaubt, der Baubeginn stehe unmittelbar bevor, irrt. Auf dem Gelände des Gemeindezentrums „Die Brücke“, zwischen Verresstraße und Rothweg, wird die Caritas frei finanzierte barrierefreie Wohnungen errichten, die ihren (Miet)-Preis haben werden. Peter Babinetz geht nicht davon aus, dass mit dem Bau vor 2015 begonnen wird. Die Caritas möchte wegen des steigenden Bedarfs abwarten, um sicherzugehen, dass auch alle Heimplätze beziehungsweise Wohnungen besetzt werden können.
Die Willicher FDP geht davon aus, dass die Kapazitäten bereits jetzt benötigt werden. Der Caritasverband versucht derzeit, zusätzliche Flächen zu erwerben, weil das Grundstück der „Brücke“ für das geplante Projekt recht klein ist. Die Caritas, das machte der Geschäftsführer deutlich, ist jedoch nicht bereit, jeden Preis zu zahlen, um das Areal zu vergrößern.