CDU bleibt bei Hauptschule
In offener Vorstandssitzung diskutieren die Tönisvorster Christdemokraten aber auch über Alternativ-Lösungen.
Tönisvorst. Sogar die Parteivorsitzende aus Kempen war zur öffentlichen Vorstandssitzung der CDU Tönisvorst gekommen. Eva Theuerkauf war sich mit Bürgermeister Thomas Goßen einig: Bei allen Reformen und parteipolitischen Programmen dürften die Kinder und deren optimale Förderung nicht vergessen werden.
Theuerkauf war aus gutem Grund in die Apfelstadt gekommen: Die Kempener CDU hatte sich zum schulpolitischen Konzept, das die Union am 12. März bei ihrem Landesparteitag in Siegen verabschiedet will, ihre Gedanken gemacht und einige Änderungen gewünscht. Mit denen jetzt größtenteils auch die Tönisvorster Parteikollegen einverstanden waren.
Es ging dabei im Wesentlichen darum, dass man sich keineswegs von den gut funktionierenden Hauptschulen verabschieden wolle. So sah es auch Landtags-Mann Stefan Berger: „Ich kenne drei exzellente funktionierende Hauptschulen im Kreis Viersen — und sie sollen weitermachen.“
Die Anwesenden mit dem Tönisvorster Partei-Vorsitzenden Jörg Geulmann waren sich einig: Die von der Landes-CDU gewollte Verbundschule, die Haupt- und Realschule unter einem Dach vereinigt, sei eine bessere Lösung als eine Gemeinschaftsschule.
Kann eine Verbundschule auch in Tönisvorst funktionieren, wenn die Zahl der Anmeldungen bei der Hauptschule nicht mehr ausreicht? Auf die Frage von Peter Mewis teilte Stefan Berger mit, dass eine solche Schule auch schon zweizügig geführt werden könne. Mewis kam mit folgendem Vorschlag: Da es ein Unterschied sei, ob die Schule in privilegierten Wohngebieten oder in Gegenden mit einem hohen Ausländeranteil stehe, müsse man den Kindern je nach Herkunft und dem Bildungsstand ihrer Eltern einen bestimmten Faktor geben, der dann in der Summe die Klassenstärke ausmache: „Dies könnten 20, aber auch 30 Kinder sein.“
Berger machte den Schülerrückgang nochmal drastisch deutlich: Allein in den Grundschulen und weiterführenden Schulen gehen die Zahlen in NRW bis 2019 um 15,8 Prozent zurück. Im Kreis Viersen sind dies sogar 23,45 Prozent: „Es werden dann bei uns im Kreis 333 Klassen weniger sein.“