Werbering steht vor dem Umbruch
Die St. Töniser Händlergemeinschaft bittet zur Hauptversammlung. Es gibt Kritik. Hintergrund für den Stress, der sich in den vergangenen Monaten aufgebaut hat, ist unter anderem der nicht besonders gelungene Weihnachtsmarkt.
St. Tönis. Von Unruhe zu reden, wäre vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber: Friede, Freude, Eierkuchen sieht anders aus. Es ist schon Dampf im Kessel des St. Töniser Werberings. Der hat zur Jahreshauptversammlung geladen und fordert gleichzeitig seine Mitarbeiter auf, sich zu engagieren.
Hintergrund für den Stress, der sich in den vergangenen Monaten aufgebaut hat, ist unter anderem der nicht besonders gelungene Weihnachtsmarkt. In dessen Folge hatte sich Werbering-Chef Stefan Robben bei den Besuchern entschuldigt, was einigen Organisatoren aufgestoßen war. Daraufhin trat Robben zurück, um diesen Schritt wenig später wieder rückgängig zu machen.
Es gab wohl nun Mitglieder, die eine außerordentliche Versammlung forderten, verbunden mit dem Rücktritt des gesamten Vorstandes. Dabei wurde sogar die Frage gestellt, ob der Vorsitzende so einfach vom Rücktritt hatte zurücktreten können.
Jemand, der den Mund aufmacht, ist Handwerksmeister Thorsten Engler. „Es müssen Dinge hinterfragt werden“, sagt er. Und wird konkret: Die Sicht der Handwerker, die er beispielsweise gut kenne, sei nicht identisch mit der der Händler. „Müssen wir nicht fragen, ob die Anzahl der Feste in der Innenstadt richtig ist?“, fragt Engler. „Brauchen wir wirklich fünf davon, wenn zwei oder drei gut funktionierende vielleicht besser sind?“
Gleichzeitig betont Engler, dass der bisherige Vorstand gute Arbeit geleistet habe. Allerdings seien jetzt Änderungen fällig. „Die Handwerker und Dienstleiter müssen stärker vertreten sein“, fordert er. Er selbst könne sich vorstellen, aktiv mitzuarbeiten. Engler ist Mitglied des Vorstands.
Den Vorsitzenden Stefan Robben freuen diese Worte. „Die Handwerker gehören dazu, ich würde sie mir noch aktiver wünschen“, reagiert Robben. Er selbst kann sich gut vorstellen, weiterzumachen. „Ich will allerdings auch eine gute Mannschaft haben“, betont er. Auf der anderen Seite: „Schlecht wäre es auch nicht, wenn der Vorsitz alle paar Jahre wechseln würde. Das brächte neue Ideen.“
Wie steht er zu den Forderungen, dass sich was ändern müsse? „Es muss sich permanent etwas ändern. Man kann nicht nur an den alten Dingen festhalten“, betont er. Wo sieht er Handlungsbedarf? „Wir brauchen jemanden, der super-fit im Internet ist“, sagt Robben. Um die Website zu pflegen. Andererseits könne man an Erfolge anknüpfen, etwa die Lichternacht. Generell sieht Robben auch nicht das Problem, Ideen zu entwickeln. Sie müssten auch umgesetzt werden.
Allgemein müsse man versuchen, sich stärker zu vernetzen, jeder mit jedem. Und alte Zöpfe gehörten abgeschnitten: beispielsweise die evivo-Kundenkarte. Die habe sich überholt, werde ja auch nicht mehr beworben. Da habe sogar der Chef der Stadtwerke gesagt, er wisse nicht mal, ob die Karte noch existiere.