„Echte Frönde“ im Museum vortrag
Zu einem Nachmittag voller Lieder im „Kamps Pitter“ kamen rund 100 Besucher. Bernd-Rainer zum Bruch und Willi Gehlen hatten ihre Gitarren und den Liedsänger und Presley-Fan Franz Opheiden mitgebracht.
Schiefbahn. Die Bänke und Stühle im kleinen, aber feinen Heimatmuseum „Kamps Pitter“ reichten nicht aus, damit alle einen Sitzplatz bekamen. Etwa 100 Sangesfreudige waren gekommen, sangen in geselliger Runde die vielen Fahrten-, Wein- und Rheinlieder mit. Die emsigen Heimat- und Geschichtsfreunde hatten dies am besuchsoffenen Museumstag möglich gemacht.
Bernd-Rainer zum Bruch und Willi Gehlen hatten ihre Gitarren und den Liedsänger und Presley-Fan Franz Opheiden mitgebracht. Genügend Liedtexte waren vorhanden. Ähnliche stimmungsvolle Auftritte hatte es vom Seniorenbeirat auch schon vorher in den Begegnungsstätten gegeben. Die Texte waren mit Nummern versehen, mit der sich dann die Besucher ihr Lieblingslied wünschen konnten. Zu Beginn waren die Höhner mit „Echte Frönde stonn zesamme“ dran.
„Ich kenne nicht viele Richter, aber du bist wahrscheinlich einer der lustigsten . . .“, sagte zwischendurch Christoph Macke zu Bernd-Rainer zum Bruch. Den 61-jährigen Richter am Verwaltungsgericht Düsseldorf hatte vor Jahren einmal bei einem Lauftreff Ehefrau Helga animiert, die schweißtreibende Angelegenheit hinterher mit einigen Klängen zur Gitarre aufzulockern.
Zehn Jahre lang gehörte der Richter der Band „Frikadellen und Bier“ an. Band-Erfahrung hat weiterhin Willi Gehlen (62). In den 60er Jahren spielte der Gitarrist bei den „Gembredos“, heute noch bei den „Oldtimers“ und bei „Frikadellen und Bier“, jetzt kurz und knackig „F & B“ genannt.
Lagerfeuer- und Rheinlieder gehörten genauso dazu wie passend zur Karnevalszeit viel Kölsche Tön. Obwohl nicht viel Platz war, ließ man sich davon nicht beeinträchtigen und schmetterte „Der schönste Platz ist immer an der Theke.“ Einige der Heimatfreunde und Gäste waren mit Käppis, Luftschlangen und bunten Jacken kostümiert, gaben in den Pausen Gebäck und Getränke aus, so Gisela Gaulke oder Rosa Zelic.
Gesungen wurden fast drei Stunden lang. „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“ oder „Mer losse d’r Dom in Kölle“ hießen weitere Wunschlieder. Franz Opheiden (46), der ansonsten mit Frank Müller als Party-Duo auftritt, brachte natürlich auch Texte seines Lieblings-Interpreten Elvis Presley mit.
Unter den Gästen war noch Herbert Kaulen, der den Heimatfreunden aus der „Schatztruhe“ seines Vaters und verstorbenen Schuhmachermeisters Winfried so allerlei Wertvolles mitbrachte, wie Design-Schuhe, die Winfried Kaulen einst bei seiner Meisterprüfung geschustert hatte. Sie gehen in die Schusterwerkstatt von anno dazumal. In ein kleines Nebenmuseum, das die Heimatfreunde am 1. Mai eröffnen wollen.
Einladung Der Vorsitzende der Heimat- und Geschichtsfreunde, Ernst Kuhlen, lud die Besucher gleich zum nächsten Termin im „Kamps Pitter“ ein: Am Sonntag, 13. März, wird dort ab 14 Uhr Werner Görtz über seinen Vater berichten, der früher mit dafür sorgte, dass sich die niederrheinische Textilindustrie auch in China einen Namen machte.