Projekt in St. Tönis CDU fordert nachhaltiges Baugebiet an der Steinheide
St. Tönis · Nördlich der Feldstraße in St. Tönis soll ein Neubaugebiet entstehen. Die CDU fordert, strenge Kriterien anzulegen, um dort eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen.
(msc) Die Stadt Tönisvorst möchte das Gebiet zwischen der Feldstraße und der Steinheide, das derzeit vorwiegend landwirtschaftlich genutzt wird, entwickeln – und am Ende gewinnbringend veräußern. Die Politik hat Ende vergangenen Jahres beschlossen, dass die Verwaltung einen Kriterienkatalog für einen städtebaulichen Wettbewerb entwickeln soll. Dieser soll eine aufgelockerte Bebauung, den Ausgleich des ökologischen Eingriffs und ein nachhaltiges Entwässerungskonzept für das künftige Wohngebiet vorsehen, um eine nachhaltige, dem Klimawandel angepasste Entwicklung zu ermöglichen und zudem eine lebenswerte und dem ländlichen Raum angepasste Bebauung zu realisieren.
Die CDU-Fraktion beantragt jetzt, die Entwicklung des neuen Baugebiets von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) begleiten zu lassen. „Ziel ist es, eine nachhaltige Quartiersentwicklung umzusetzen und eine mindestens 50-prozentige Zertifizierung der Gebäude nach DGNB zu erhalten“, so die CDU.
Ein Negativ-Beispiel sei die Planung für die angestrebte Bebauung des Fliethgrabens in St. Tönis gewesen, so die CDU weiter. „Hier hatten die Bürgerinnen und Bürger zu Recht gegen die extensiven Pläne der angestrebten Bebauung rebelliert: zu eng bebaut, keine ausreichenden Zu- und Abfahrtswege für den Verkehr, kein ökologischer Grünausgleich zur Auflockerung der Bebauung sowie keine Versickerungsflächen für Oberflächenwasser im Plangebiet.“
Mit dem Zertifizierungssystem für nachhaltige Quartiere biete die DGNB ein weltweit anerkanntes Planungs- und Optimierungswerkzeug an, das eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsqualität zielgerichtet, systematisch und wirtschaftlich umsetze, so die stellvertretende Ausschussvorsitzende Christiane Tille-Gander (CDU). „Konkret unterstützt die Zertifizierung dabei, Quartiere zu entwickeln, die einen möglichst geringen CO2-Ausstoß verursachen, das Stadt- und Mikroklima betrachtet sowie die Umweltrisiken und den damit verbundene Werterhalt eines Quartiers. Ein besonderer Fokus liegt hier auf der Förderung der Biodiversität.“
Daneben spielen laut CDU Mobilität, Kreislaufwirtschaft und die späteren Nutzenden eine wichtige Rolle.
„Das DGNB-System berücksichtigt besonders das Wohlbefinden und die Gesundheit der Gebäudenutzer, Krankenstände werden dadurch minimiert. Räume mit hoher Aufenthaltsqualität und eine gute Durchmischung im Quartier schaffen größere Akzeptanz und Identifikation. Genau das, was am Fliethgraben gefehlt hat“, ergänzt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander
Decher.