CDU: „Nachfolge-Frage stellt sich nicht“
Krach in Tönisvorst: Das sagt der frühere Willicher Fraktions-Chef.
Tönisvorst. "Nein, Gedanken über meine Nachfolge habe ich mir noch nicht gemacht", sagt der in die Kritik geratene Tönisvorster CDU-Fraktions-Chef Horst von Brechan . Aus seiner Sicht stelle sich diese Frage nicht. Auch nicht durch die momentane Diskussion. "Derzeit sehe ich zwei Personen, die das machen könnten", sagt er. Allerdings hätten beide signalisiert, momentan nicht zur Verfügung zu stehen. Bei der Nachfrage, wen er konkret meint, setzt der 67-Jährige sein Poker-Gesicht auf.
"Tönisvorst ist eine diffizile Stadt", sagt Ralf-Hasso Sagner, von der Westdeutschen Zeitung auf das Problem angesprochen. Sagner war lange Jahre Fraktions-Chef der Willicher CDU. 2004 wurde er Fraktions-Vize, seit 2009 ist er "normaler" Stadtverordneter. "Man braucht Fingerspitzengefühl auf allen Ebenen. Und man muss Menschen führen, ohne sie beherrschen zu wollen", sagt er. Und betont, dass es ihm nicht zustehe, seinem Tönisvorster Kollegen etwas zu raten.
Allerdings: "Horst von Brechan hat Stehvermögen. Und Pragmatiker ist er auch." Auf der anderen Seite: "Man kann seine eigene Größe auch durch Verzicht darstellen." Er könne die Situation durch seine eigene Erfahrung nachvollziehen. "Ich bin zweimal zurückgegangen, ohne abgewählt zu werden." Ihm sei es gelungen, auf der regionalen Ebene Fuß zu fassen und maßgeblich an Entscheidungen beteiligt zu sein.
Der 66-jährige Sagner ist stellvertretender Fraktions-Chef im Regionalrat, im Landschaftsverband und im Kreistag. Er ist zudem Mitglied in mehreren Kulturausschüssen. "Ich habe die kommunale Perspektive erweitert", sagt er.