Behörden Coronavirus: Kreis Viersen zählt nun 13 Fälle
Kreis Viersen · Binnen 24 Stunden hat sich die Zahl der Erkrankten verdoppelt. Aus Willich melden Ärzte verstärkten Besuch von Eltern, deren Kinder die geschlossenen Einrichtungen besuchen.
Im Kreis Viersen hat sich die Zahl der positiv auf das Corona-Virus getesteten Personen binnen 24 Stunden auf zwölf verdoppelt. Das teilte die Kreisverwaltung am Donnerstag um 11.48 Uhr mit. „In welchen Orten die Betroffenen leben, teilt der Kreis so bald wie möglich mit. Das gilt auch für etwaige weitere Schließungen von Kitas oder Schulen“, heißt es in der Pressemitteilung. „Ob und in welchem Umfang dies nötig ist (ob also auch eine Teilschließung in Frage kommt), ermittelt das Kreisgesundheitsamt. Die Entscheidung zur Schließung wird dann von den jeweiligen Ordnungsämtern der neun Kommunen getroffen. Diese unterrichten die betroffenen Einrichtungen, die wiederum zuständig für die Information von Eltern und Kindern/Jugendlichen sind.“
Kurz vor 16 Uhr teilte der Kreis mit, dass „drei Klassen des Berufskollegs Viersen und die DRK-Kita in Elmpt vorübergehend geschlossen“ werden. Zurzeit gebe es 13 Corona-Infizierte im Kreis Viersen. Die meisten Infizierten wohnen in Kempen und Viersen.
Die Bildungseinrichtungen müssten vorübergehend geschlossen werden, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen: „Betroffen sind nach dem aktuellen Stand drei Klassen des Berufskollegs Viersen sowie die DRK-Kindertagesstätte im Familienzentrum Abenteuerland in Niederkrüchten-Elmpt. Erwartet wird, dass in absehbarer Zeit noch weitere Einrichtungen geschlossen werden müssen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Im Kreis Viersen wuchs die Zahl der nachweislich Infizierten am Donnerstagnachmittag auf 13 Personen an. Sieben Personen kamen in den vergangenen 24 Stunden hinzu: eine Frau, Mitte 40, aus Kempen; ein Mann, Anfang 70, aus Kempen; eine weitere Person aus Kempen (Alter und Geschlecht nicht bekannt); ein Mann, Ende 60, aus Viersen; eine Frau, Ende 20, aus Viersen; ein Mann Anfang 70 aus Viersen sowie eine Person aus Willich (Alter und Geschlecht unbekannt).
Beim Bürgertelefon ist die Zahl der Anrufe nach Angaben des Kreises bereits am Mittwoch deutlich gestiegen, nachdem die Schließung einer Schule und einer Kita in Wekeln bekannt geworden war: Allein zwischen 8 und 10 Uhr gingen 75 Anrufe ein. „Die Zahl der Mitarbeiter am Bürgertelefon wurde von drei auf fünf aufgestockt“, so der Kreis. „Ärzte in Wekeln meldeten dem Bürgertelefon zahlreiche Besuche besorgter Eltern mit ihren Kindern. Häufig fragten Eltern das Bürgertelefon, deren Kinder in diesen Einrichtungen sind, ob die Kinder nun zum Arzt müssen oder in Isolation.“
Die Antworten auf die zahlreichen Fragen stehen nach Angaben der Kreisverwaltung in einem Merkblatt des Kreisgesundheitsamtes: „Nur diejenigen Kinder, die direkt in Kontakt mit einer infizierten Person standen, müssen für 14 Tage in Quarantäne und werden vom Gesundheitsamt betreut. Alle anderen Kinder einer geschlossenen Einrichtung müssen nicht zum Arzt, wenn sie keine Krankheitssymptome haben. Für sie gilt, dass sie Kontakte zu anderen Personen reduzieren, möglichst ein bis zwei Meter Abstand zu anderen halten, wann immer möglich zu Hause bleiben und verstärkt auf Hygiene achten (häufiges Händewaschen, Einhaltung der Hustenetikette, Verzicht auf Küsse und Händeschütteln). Gemeinschaftliche Aktivitäten (größere private Feiern, Vereine, Sportgruppen) sollen abgesagt werden.“
Dem Bürgertelefon wurde laut Kreis auch mitgeteilt, dass Schüler anderer Schulen in Wekeln nach Hause geschickt worden seien. Hierfür gebe es aus Sicht des Kreisgesundheitsamtes jedoch keinen medizinischen Grund.