Seniorenbegegnungsstätte „Alte Post” Begegnungsstätte sucht Mitstreiter
Tönisvorst. · Dagmar Döhmen sucht Helfer für das Demenzcafé der Seniorentagesstätte und Ideen für neue Angebote.
Dagmar Döhmen erinnert sich noch heute an das bestärkende Gefühl, das sie erfasste. Es ging um einen an Parkinson erkrankten Mann. Seit zwei Jahren in der Pflege, sehr depressiv, wollte er in der Wohngruppe nur noch am Tisch sitzen. „Wir haben dann bewusst eine bestimmte Musik gespielt. Und lagen offensichtlich richtig. Auf einmal veränderten sich seine Gesichtszüge, entspannten sich. Als wir dann an einem anderen Tag noch einen Besuchshund da hatten, hellte sich sein Gesicht – und vor allem das Lächeln – noch einmal richtig auf”, erzählt Dagmar Döhmen.
Seit gut einem Jahr ist die 56-Jährige Leiterin der Vorster Seniorenbegegnungsstätte „Alte Post”. Solche Geschehnisse sind es, die sie immer wieder motivieren und antreiben. Mit 46 Jahren hat sie sich – ursprünglich Industriekauffrau – für die Ausbildung zur Pflegekraft entschieden. Nach ihrer knapp dreijährigen Ausbildung war ihr klar, dass sie in der Altenarbeit richtig aufgehoben ist. Ihr Credo: „Sie können mit einem Tropfen Menschlichkeit teils mehr erreichen als mit einem Ozean Verstand.”
Zunächst arbeitete sie mit Demenz-Erkrankten, betreute sie, begleitete ihren Tagesablauf. „Meine Erfahrung ist, dass Menschen mit Demenz gerne weiterhin Dinge selber machen möchten. Es frustriert, wenn einem Dinge abgenommen werden, die man noch selber machen kann. Dieses Bedürfnis zu respektieren, den an Demenz erkrankten Menschen das weitestgehend zu ermöglichen, ist ein wichtiger Auftrag im Umgang mit ihnen, weshalb ich auch das Demenzcafé bei uns in der Alten Post sehr begrüße”, sagt die Fachfrau aus Tönisvorst.
Was wird im Vorster Demenzcafé angeboten? „Es fängt damit an, dass wir jahreszeitlich arbeiten. Wir vermitteln also ganz bewusst, was jetzt ist. Und das machen wir über das Tun. Zum Beispiel zum Nikolaustag Plätzchen backen”, so die 56-Jährige. „Und wir wollen eine Auszeit vom Alltag geben, weshalb wir Ausflüge anbieten oder in den Zoo gehen.” Oder auch den Menschen einfach das Gefühl geben, wieder im Café zu sitzen – ein Gefühl von Normalität und „dazugehören”. „Schließlich sind wir Menschen Gemeinschaftswesen”, sagt Döhmen lächelnd. Dann gebe es beispielsweise Spielenachmittage mit speziell für diese Gruppe entwickelten Spielen, Sitzgymnastik oder aber Mal-Nachmittage – schließlich fördere das Malen auch die Körperwahrnehmung eines Menschen.
Wer selber beim Demenzcafé mithelfen wolle, sei herzlich eingeladen. „Man kann etwas tun, ohne dass es direkt immer viel sein muss”, sagt sie „Wer einmal unverbindlich reinschnuppern möchte, kann sich gerne an mich unter der Telefonnummer 02156/495429 oder aber die Seniorenberaterin Petra Davids unter der Nummer 02151/999113 wenden”, sagt Döhmen. Angeboten werde das Demenzcafé einmal in der Woche für drei Stunden.
Was bietet das Haus im Wesentlichen an? „Es ist ein offenes Haus, um Gleichgesinnte zu treffen, gemeinsame Interessen zu teilen und vielleicht auch mal zusammen etwas auf die Beine zu stellen – wie eine Verabredung oder Unternehmung”, so Dagmar Döhmen. „Daneben gibt es bewährte Angebote, wie zum Beispiel zweimal die Woche ,Senioren Online’, gemeinsames Frühstücken einmal im Monat, ein Spielenachmittag, Waffelbacken oder Gripsgymnastik.”
Offenes Haus bedeute aber auch, neue Angebote auf Wunsch aufzunehmen und einfach Gleichgesinnte miteinander zu vernetzen. „Viele Menschen möchten sich insbesondere in ihrer nachberuflichen Zeit weiterbilden und die Aktivitäten aufnehmen, für die während des Berufslebens zu wenig oder kein Platz war.“ Worüber sie sich aktuell besonders freut: Die Einrichtung ist frisch renoviert. Red