Dave Hänsel steigt in die Bütt und kocht
WDR-Lokalzeit-Koch Hänsel bereitete am Dienstag vor Badegästen im Außenbecken eine Nudelpilzpfanne zu.
Willich. Jürgen Poor und seine Frau Rosa haben ihn schon von weitem durch die Scheibe des Hallenbads erkannt. Das Ehepaar aus Meerbusch-Strümp, das jeden Dienstagmorgen im Freizeitbad De Bütt schwimmt, kappt kurzerhand seine Badezeit, zieht sich um, um draußen am Nichtschwimmerbecken auf Sendung zu gehen.
„Der ist tatsächlich im Wasser“, staunt Poor über Dave Hänsel, den Zwei-Meter-Koch der WDR-Lokalzeit Düsseldorf. Der steht in schwarzer Badehose und schwarzer Jacke mit Mikro im 60 Zentimeter tiefen Becken und packt seine Einkäufe aus.
Die weiße Überlaufrinne rund um das Becken ist seine Küchenzeile. „Springen“ von dort ist immer „verboten“, brutzeln heute nicht. Ein Camping-Kocher ist an, die Pfanne darauf noch leer. Daneben liegt das Schneidebrett, Unterlage für den Profikoch und seine Helfer in Badetuch und Bademantel.
„Will jemand die Pilze schneiden“, fragt Dave Hänsel ins Publikum, das Badleiterin Simone Küppers eilig zusammengetrommelt hat. Bei bedecktem Himmel sind eben weder Freibad noch das Fernsehteam Selbstläufer.
Angst, dass die Pilz-Nudel-Pfanne ins Wasser rutschen könnte, hat Bütt-Chefin Küppers nicht. „Da fällt nichts rein.“ Minuten später muss der siebenjährige René abtauchen und nach einem versunkenen Küchenmesser fischen. Der Koch dankt und sortiert weiter die Kräutersaiblinge, Zwiebeln und rote Paprika.
Spontane Sprüche würzen seine Moderation: „Was Sie hier sehen, ist nicht mein Bizeps: Ich trage Schwimmflügel unter der Jacke“, zeigt er auf seinen Oberarm. Immer wieder bittet er seine Frau Sarah im Team um Zutaten und Kameramann Kevin um Naheinstellungen.
Als Marlies Stein aus Kaarst die Zucchini schneiden soll, reckt Ehemann Peter neugierig den Kopf. Er und seine Frau sind Fans des Willicher Bades und des WDR-Kochs. „Dave ist locker und witzig, ein Mensch der Worte“, sagt der Kaarster, während seine Frau das Gemüse in die Kamera schnibbelt.
Dave löscht das Gemüse mit Weißwein ab und löst dann sein Versprechen beim neunjährigen Emil ein: „Los, solange die Nudeln kochen, gehen wir rutschen!“
Daves Ehefrau überwacht derweil die Nudeln. Ihr Mann sei für jeden Spaß zu haben, sagt Sarah. „Es macht ihm Spaß, mit Leuten zu kochen. Von den vielen Hausfrauen kriegt man auch immer wieder gute Tipps“, sagt sie.
Nach der Rutschpartie tischt Dave auf, dekoriert die Bandnudeln, die er gekonnt mit der großen Kelle aufdreht, auf einer Platte. Zwei Badegäste dürfen probieren.
Der Schwimmer im Becken kaut und lobt: „Hervorragend!“ Uschi Grella, wieder eine Kaarsterin, nimmt den Titel der Kochsendung wörtlich: „Sehr, sehr lecker!“ Nur ein wenig Salz fehle, sagt die Dame später. Da ist die Einstellung schon im Kasten und der Kocher aus. Ab jetzt brodelt nur noch der Bodensprudler im Außenbecken.