Willicher Schwimmbad „De Bütt“ Verwaltung sieht Hundeschwimmen kritisch
Willich · Die Grünen hatten beantragt, im Willicher Freibad am Ende der Saison einen Hundetag anzubieten. Die Stadtverwaltung ist dagegen.
(djm) Der Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen hat eine Entscheidung, ob im Freizeitbad „De Bütt“ zum Ende der Saison ein Hundeschwimmen ermöglicht werden soll, vertagt. Antragsteller Paul Muschiol (Grüne) zog diesen Antrag auf Anraten des für die „Bütt“ zuständigen Beigeordneten Raimund Berg zurück, will ihn aber 2024 erneut stellen. Der Antrag sei angesichts der Umbauarbeiten wohl „zur Unzeit“ gekommen, so Muschiol auf Anfrage nach der Sitzung.
Die Verwaltung führte in ihrer Vorlage aus, sie habe gründlich recherchiert und komme zu „einem negativen Prüfergebnis“. Sie geht aus Kommunikationsgründen von einem festgesetzten Termin aus, der es unmöglich mache, die Freibadsaison bei gutem Wetter kurzfristig zu verlängern. Außerdem würde das Hundeschwimmen die Mitarbeitenden zusätzlich am Ende der Saison zeitlich belasten – bei einer ohnehin angespannten Personalsituation. Es müsse kontrolliert werden, ob aktuelle Impfnachweise vorhanden seien, eine Hundehalter-Haftpflicht vorhanden sei, es sich um einen „Listenhund“ handele, das Tier verletzt oder läufig sei. Außerdem sei von einer Verschiebung der „Freibadeinwinterung“ nach hinten auszugehen, weil das Wasser erst nach vier bis fünf Tagen chlorfrei und für Tiere geeignet sei. Angesichts der in den Nachbarstädten erhobenen Preise sei ein Hundeschwimmen nicht kostendeckend durchzuführen.
Flexibilität der Freibadsaison
hat Vorrang
Muschiol sagte, dass auch für ihn die Flexibilität bei der Freibadsaison vorgehe. Die kalkulierten Kosten von bis zu 1900 Euro waren für ihn bei Einnahmen von bis zu 2000 Euro „zu stemmen“. Die Organisation der Veranstaltung könne als Projekt des Personals durchgeführt werden. Johannes Bäumges (CDU) meinte, es müsse darauf geachtet werden, ob lange Hundehaare die Wassertechnik beschädigen könnten. Auch für ihn kam der Antrag zur falschen Zeit.
Erfahrungsberichte aus Nachbarkommunen zeigen ein positives Bild. Die Stadt Krefeld berichtet in ihrer Pressemeldung über das erste Hundeschwimmen 2022: „Hunde und Menschen haben sich vorbildlich verhalten, es gab keine Vorfälle“. Das Bäderteam habe betont, dass die Veranstaltung keinen Extra-Aufwand erfordere. Pumpen, Chemikalien und Wasserheizung seien bereits mit „Ende der offiziellen Freibadsaison Ende September abgeschaltet“ worden.
Auch 2023 sei das Wochenende „ein voller Erfolg“ gewesen, so die Stadt. Es seien an dem Wochenende Anfang Oktober 330 Hunde mit zahlreichen Begleitpersonen gekommen. Nach eigenen Angaben erhebt die Stadt pro Hund einen Beitrag von 5 Euro, die Veranstaltung wurde von der DRK Wasserwacht beaufsichtigt. Auch in Grefrath – wo das Hundeschwimmen zum dritten Mal stattfand – sind die Berichte positiv.