Der 333. Schuss macht Küppers zum König
Nach einem harten Finale holt sich der Schiefbahner Norbert Küppers den Titel der Bezirksmajestät der Schützen.
Willich. Es war ein zähes Ringen, bis der hölzerne Vogel vor dem Kaisersaal Schiffer endlich Bodenkontakt bekam: Mit dem 333. Schuss holte ihn der amtierende Schiefbahner Schützenkönig Norbert Küppers von der Stange.
Im vergangenen Jahr hatte es Michael Schmitz als Kaiser der Neersener St. Sebastianer zum Bezirksschützenkönig des Bezirksverbandes Krefeld-Willich-Meerbusch gebracht. Der neue Bezirkskönig wurde am Samstag in Willich ermittelt, weil die Fahnenkompanie der dortigen Sankt Sebastianus-Schützengesellschaft ihr 125-jähriges Jubiläum feiert.
Grabenstraße, Peterstraße, Marktplatz, Bahnstraße, Burgstraße: Der Umzug, begleitet vom Tambour- und Fanfarencorps St. Sebastianus Willich, war kurz, machte aber deutlich, dass die Zeit der Schützenfeste bevorsteht. Kein Wunder, dass nur strahlende Schützengesichter zu sehen waren. Überwiegend sonnig, nicht zu warm — die Uniformierten sprachen von idealem „Bierwetter“.
Die Reihenfolge, in der die Schützenkönige schossen, war ausgelost worden. Rund 200 Personen schauten sich das Spektakel an. Schießleiter Klaus Schneider hatte das Kleinkalibergewehr so fixiert, dass keine Kollateralschäden auftreten konnten. „Der Kaisersaal sieht nicht so aus, als würde er lange einem Beschuss standhalten“, lästerten einige Schützen.
Der Vogel hielt dafür um so länger stand. Zunächst schien es so, als hätten die Veranstalter Angst, er könnte zu schnell angeschossen werden — also wurde nach ein paar Durchgängen erstmal eine Pause eingelegt.
Zuvor hatten Promis wie der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz und besonders verdiente Schützen einen Eröffnungs- und Ehrenschuss abgegeben. Mehr als zwei Stunden war der Vogel unter Dauerbeschuss, bis Norbert Küppers ihm endlich den Rest gab.
10 von 16 Bruderschaften waren zum Bezirksvogelschuss angetreten. Einige Bezirkskönigsanwärter fielen auf: Andreas Monien, König der St. Sebastianus-Bruderschaft Lank-Latum war als Mitglied der „Bravehearts“ im Schottenrock gekommen. Und mit Heike Pfennings-Koch (48) mischte auch eine Frau mit — als erste Schützenkönigin in der Geschichte der Schützengesellschaft Krefeld-Untergath.
Nachdem der Vogel dann gefallen war, wurde bis zum Einbruch der Dunkelheit gefeiert.