Der ganze Ortskern war von Malerei und Musik erfüllt
Tolle Veranstaltungspremiere in Alt-Willich.
Willich. Der Willicher Kultursamstag „Kunst im Kern“ war ein voller Erfolg. Bei ruhigem Herbstwetter ging es im Zentrum von Alt-Willich alles andere als ruhig zu. Viele Besucher blieben über Stunden oder kamen gleich mehrfach. Denn die Fülle der Angebote war enorm.
Das Saxophon-Spiel von Armin Küpper aus Liedberg zur Eröffnung von „Kunst im Kern“ war wie ein Weckruf. Die Besucher sollten nicht lange auf sich warten lassen. Bereits am Freitagabend hatten Anne Fiedler und Birgitta Jenner das ehemalige Schlecker-Ladenlokal zu einer Ausstellung genutzt, die jetzt doch keine „Eintagsfliege“ geblieben ist: Sie ist noch bis Freitag jeweils von 17 bis 19 Uhr beziehungsweise am Freitag von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Dort, wo es früher sehr eng zuging, herrscht jetzt Großzügigkeit, und die beiden Willicher Künstlerinnen setzen sich bezüglich der Qualität ihrer Arbeiten von den etlichen Kolleginnen deutlich ab.
Für sie war es das erste Mal und auch ihre Bilder konnten sich sehen lassen: Iris Sonntag hatte ihre erste kleine Ausstellung im lauschigen Hof ihrer Freundin Marile Biesemann, Bahnstraße 17. Ihre Motive hatten sehr viel mit Technik zu tun.
Michael und Kerstin Baus dürfte „Kunst im Kern“ wie gerufen gekommen sein: Sie hatten die neue Filiale des Fitnessstudios „Miss Sporty“ am Samstag eröffnet und lockten mit Fitness und Kunst. Manfred G. Bode hatte dort eine Büste platziert, Sabine Kreuels Malerei und Holzschnitte.
Simone Mayus von der Willicher Buchhandlung hatte einen Teil des Parkplatzes für einen Büchermarkt reservieren lassen: Dort konnten Bürger auf Tapeziertischen ihre alten Wälzer anbieten. Trotz dieser Konkurrenz direkt vor der Ladentür zog Mayus abends eine positive Bilanz: „Kunst im Kern“ habe sich „ganz klar belebend auf unser Geschäft ausgewirkt.“
Susanne Neuels von der Künstlergilde Neersen ließ die Zuschauer am Entstehungsprozess einer Metallcollage teilhaben. Hans-Dieter Poppe zeigte am PC bearbeitete Fotos. Das Bild von einer weihnachtlichen, verschneiten Peterstraße mit Blick auf die Kirche war ein klassisches Postkartenmotiv.
Peter Wynands zeigte mit seinen Fotos in einem leerstehenden Ladenlokal, wie Willich früher einmal aussah. Im Schaufenster der Second-hand-Modeboutique Gaby zeigte Barbara Gebauer, wie man aus schwarzen Plastiktüten und Müllbeuteln Taschen zaubern kann, die sogar bei einem Theaterbesuch glänzen können.
Auf dem Marktplatz war das Gastronomie-Zelt eine zentrale Anlaufstelle: „Es war rappelvoll hier, besonders beim Auftritt von Frauenpower, schwärmte Hans-Peter Lepsy. Seine Paella war ebenso schnell ausverkauft wie die Garnelen. „Einfach sensationell“, sagte Lepsy. Er könnte mit diesem Urteil die gesamte Veranstaltung gemeint haben.