Die Josefshalle wurde zum Hexenkessel

Tolle Kostüme und Spitzen-Stimmung: Anrath erlebte ein grandioses Saisonfinale des Saalkarnevals.

Foto: Reimann

Anrath. Die Josefshalle war am Samstagabend bis hin zum allerletzten Platz besetzt. Die Sitzung des Karnevalszugvereins „Aach Blenge“ wollten sich rund 400 Karnevalsfreunde nicht entgehen lassen. Sie brachten nicht nur tolle Kostüme mit, sondern präsentierten sich in Spitzen-Stimmung. Die Halle wurde zum närrischen Hexenkessel, viele Besucher hielt es schon nach kurzer Zeit nicht mehr auf ihren Plätzen.

Die Eisbrecher kamen aus Elsdorf: Michael Gülden mimte den bauernschlauen Landwirt, Leopold Braun die charmanten Wiener. „Wir haben 1602 die Klobrille erfunden“, gab der Wiener stolz zu verstehen. „Und wir haben drei Jahre später ein Loch reingebohrt“, erklärte der Bauer. Es war ein derber Humor, wie er sehr gut in die Karnevalszeit passt. Aus Hückelhoven kam die Showtanzgruppe „Revolution“ unter der Leitung von Guido Kozak. Die 15 Tänzerinnen und Tänzer versprühten jede Menge Temperament, das sich auf die Zuschauer übertrug: Die Josefshalle kochte.

Nach der Showtanz-Präsentation hätte man meinen können, dass die Stimmung auf diesem hohen Niveau nicht hätte gehalten werden können. Aber die „Oedingsche Jonges“ schafften es, mit Stimmungshit-Klassikern ihre Fans zu begeistern. Eine Verschnaufpause bot dann eine scheinbar alte Frau, die mit dem Rollator auf die Bühne kam: Monika Badtke aus Iserlohn trat als einzige Büttenrednerin auf.

„Änne aus Dröpplingsen“ wurde von Sitzungspräsident Ralf Faßbender angekündigt als „das Schärfste, was Iserlohn zu bieten hat“. Änne beklagte sich über das Navi am Rollator: „Egal, welches Ziel in eingebe, ich komme immer am Friedhof aus.“ Was sie ebenfalls nicht verstehen kann: „Auf dem Nachtflug waren Else und ich die einzigen Fluggäste im Schlafanzug.“

Ralf Lindner und Jacqueline Marschan verblüfften und begeisterten ihr Publikum als Toni Farello und Frau Schmidt. Der Artistin, zunächst als Putzfrau getarnt und ihrem Partner dürfte die Josefshalle fast ein wenig zu niedrig gewesen sein. Riesenapplaus gab es für Kunststücke wie dieses: Sie stand mit nur einem Bein auf seinem Kopf in schwindelerregender Höhe oder machte einen Handstand mit nur einer Hand hoch über der Bühne.

Zum Schluss dann ein letzter Auftritt im Sitzungskarneval von der Prinzengarde der Stadt, dem Stadtprinzen Uwe I., den Ministerinnen Andreas Hasenbeck und Jenny Germes sowie der Adjutantin Anke Klötzing.