Golfplatz Duvenhof Willich Wie der Klimawandel die Pflege eines Golfplatzes verändert

Willich · (svs) Nach Dürresommern in den Jahren bis 2023, ist es nun viel zu nass. Der Regen schob am Golfplatz Duvenhof viele Pflegearbeiten nach hinten, doch der Betrieb läuft dessen ungeachtet normal. Der Klimawandel wird sich auch künftig auf den Golfsport auswirken, erwartet Michael Kerkhoff, der Geschäftsführer der Golfsport Willich GmbH.

Veränderte Anordnungen der Gehölze sollen die Durchlüftung am Duvenhof verbessern.

Foto: Duvenhof

„Wir brauchen für die Frühjahrspflege – vor allem für das Aerifizieren und das Sanden – trockenes Wetter, sonst kann der Sand nicht gut in den Boden eingearbeitet werden. Es ist eine Grundbedingung für den langfristig guten Zustand der Bahnen und des Grüns“, erklärt er. Erst Anfang Juni konnten diese Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden. Ein Blick auf die Regenstatistik gibt Anhaltspunkte zu den Gründen: In 2022 fielen im Gesamtjahr 749 Liter pro Quadratmeter Regen, in 2023 waren es schon bis Ende November 1131 Liter. Im Juli 2022 fielen 21 Liter, im Juli 2023 waren es 156 Liter.

„Früher mussten wir deutlich stärker die Trockenheit bekämpfen, heute müssen wir den starken Regen bewältigen“, schildert Head-Greenkeeper Kai Thiesen. Dabei spiele auch die Bodenbeschaffenheit auf der Hardt, lehmiger Ackerboden auf einer Kiesschicht, eine Rolle. Demzufolge helfen die Drainagen der Bahnen etwas, aber der Boden sei insgesamt mit Wasser gesättigt. Während der starken Regenphasen seien auch die Sandbunker mit Wasser vollgelaufen und hatten sich in Teiche verwandelt. „Gut war der Regen natürlich insgesamt für den Grundwasserstand. Das bedeutet ausreichend Vorrat für eine Bewässerungsphase, wenn es im Sommer länger trocken ist“, so Kerkhoff.

Thiesen hat die ersten Monate des Jahres genutzt, um mit dem Team erste Strukturen zu schaffen: Die Bahnen werden jetzt in einem Schachbrett-Muster gemäht, was die Rasenqualität verbessere. Außerdem wurden in einigen Randbereichen in den Gehölzinseln und an Solitär-Bäumen größere Rückschnitte vorgenommen, ohne insgesamt die Schutzbereiche für Kleintiere zu reduzieren. „Das verbessert die Sichtachsen für die Golfer, es bringt mehr Licht und ermöglicht gleichzeitig einen besseren Luft-Durchfluss. Damit ist es im Sommer für Mensch und Tier kühler und bei Regen trocknet der obere Bodenbereich schneller“, erklärt Thiesen. Auch das Nährstoffkonzept hat er verändert, um durch eine langfristigere Planung den Boden zu verbessern.

(svs)