Willich Ein Kongresszentrum für Willich

Im Gewerbegebiet Münchheide plant ein Investor eine Event-Halle für mehr als 2000 Besucher.

Willich. An der Jakob-Kaiser-Straße im Gewerbegebiet Münchheide soll ein Veranstaltungs- und Kongresszentrum für bis zu 2000 Gäste entstehen. Was wie ein verspäteter Aprilscherz klingt, ist in den konkreten Planungen schon ganz weit fortgeschritten. „Wenn alles klappt, werden wir noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen“, erklärt Investor Burhan Asan im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung. Der Bauantrag wird vorbereitet.

Foto: Kurt Lübke

Der türkischstämmige Unternehmer ist Eigentümer der Hatex AS, die vor einigen Jahren das ehemalige LG-Gebäude samt Grundstück übernommen hat. „Die 1977 in Krefeld gegründete Firma habe ich 1997 von meinem Vater übernommen“, sagt Asan. Sie handelt mit Haushaltswaren und Gastronomieartikeln (siehe Kasten).

Das Firmengrundstück ist rund 50 000 Quadratmeter groß. Auf mehr als 7000 davon soll das „Veranstaltungs- und Kongresszentrum der Stadt Willich“ entstehen. Das moderne Gebäude soll eine große, halbrunde Glasfassade an der Ecke Jakob-Kaiser-/Otto-Brenner-Straße bekommen.

Nach den Plänen des Architekturbüros Fürtjes aus Neukirchen-Vluyn wird es auf zwei Ebenen eine Nutzfläche von 8000 Quadratmetern geben. Drei Festsäle (einer für 1000, zwei für je 500 Gäste) sowie fünf Konferenzräume für jeweils bis zu 20 Personen sind vorgesehen. Doch damit noch nicht genug: Auch ein eigenes Event-Restaurant mit einem Mittags- und Abendangebot soll es in dem Veranstaltungszentrum geben. Burhan Asan ist dafür nach eigenem Bekunden in Verhandlungen mit einer bekannten Kette im Bereich der Event-Gastronomie. Insgesamt 100 Innen- und 100 Außensitzplätze haben die Planer im Restaurant vorgesehen. Es soll auch bei Konferenzen Pausen-Snacks und Lunchpakete anbieten. Über die Höhe der Investition möchte Burhan Asan keine Angaben machen. Er betont jedoch: „Wir wollen keinen türkischen Hochzeitssaal bauen.“ Vielmehr wolle man Firmen- und Familienfeiern, Abibälle, Fortbildungen, Hochzeiten usw. aus der ganzen Region nach Willich holen. Auch die Stadt selbst könne dort Veranstaltungen durchführen.

Das begrüßt Willy Kerbusch, Erster Beigeordneter der Stadt. „Wir könnten dadurch die Jakob-Frantzen-Halle, in der auch am Wochenende wieder Veranstaltungen stattfinden, entlasten.“

Die Stadt selbst hatte 2015 eine eigene Veranstaltungshalle für bis zu 1000 Personen unweit der „Bütt“ geplant. Dies scheiterte jedoch an Einsprüchen der Nachbarn. Seitdem unterstütze man die Suche nach privaten Investoren für solche Projekte, erläuterte Willy Kerbusch: „Wir haben dazu diverse Gespräche geführt.“

Willy Kerbusch, Beigeordneter

Bei dem nun geplanten Projekt im Gewerbegebiet kann es zu keinen Lärmbelästigungen für Anwohner kommen: Es gibt schlichtweg keine. Auch die benötigten Parkplätze sind auf dem großen Gelände reichlich vorhanden — laut Asan sind es bis zu 300. Und die Verkehrsanbindung über die Autobahn ist exzellent. Laut Kerbusch habe seine Kollegin Martina Stall schon eine positive Einschätzung aus baurechtlicher Sicht abgegeben.

Als Geschäftsführer der städtischen Grundstücksgesellschaft begrüßt Kerbusch auch die Idee einer neuen Gastronomie in Münchheide. Bisher sei das Angebot sehr dünn.

Zudem sei es gut, dass eine große Gewerbefläche, die bisher mehr oder weniger brach liegt, optimal genutzt und damit aufgewertet werde. Das Ganze sei „ein Super-Projekt für die Stadt“, sagt Kerbusch. Sollte es wie erwartet zeitnah umgesetzt werden können, gebe es in Alt-Willich nur noch Bedarf für einen kleinen Vereins-Saal für 300 Personen.