Ein Lächeln gibt’s für jeden Kunden

Seit einem Jahr betreibt die Familie Sever den Anrather Kult-Imbiss.

Foto: Kurt Lübke

Anrath. Erfahrung in der Gastronomie hatte kein Mitglied der Familie Sever. Dennoch haben sich die Anrather vor einem Jahr entschlossen, den Imbiss Schlaraffenland zu übernehmen. „Wir wohnten seit Jahren im Haus nebenan. Als der Besitzer des Imbisses nach 18 Jahren aufhören wollten, haben wir entschieden, den Laden weiterzuführen“, sagt die neue Inhaberin Nurgen Sever. Sie ist glücklich über ihren Entschluss. Das Geschäft läuft prima.

Und was ist das Geheimnis des Erfolgs? „Wir haben alles so gelassen, wie es bei unserem Vorgänger war. Das Angebot ist gleich geblieben und wir haben die Küchenkraft, die seit zehn Jahren da ist, gehalten. Daher sind die Leute weiterhin gekommen“, sagt Sever, die sich vor der Übernahme des Grills als Hausfrau um ihre Kinder gekümmert hat.

Severs Gäste kommen sowohl aus Anrath als auch aus umliegenden Orten. Dabei liegt das Schlaraffenland in einer Straße, in der wohl kaum jemand einen Imbiss vermutet: In der Buschstraße gibt es keine weiteren Geschäfte, sondern ausschließlich Wohnhäuser.

Die Familie unterstützt Nurgen Sever bei der Arbeit. Ihr 20-jähriger Sohn Sergen und Tochter Sinem, die gerade ihr Abitur abgelegt hat, helfen. Auch Nurgen Severs Mann Necat steht neben seinem Job regelmäßig hinter dem Tresen. Allen macht die Aufgabe sichtlich Spaß. Jeder Kunde wird mit einem fröhlichen Lächeln empfangen und geht nicht, ohne ein paar freundliche Worte zu wechseln.

„Am Anfang hatte ich Sorge, ob ich das mit den Gästen hinbekomme, da ich ja nie in der Gastronomie gearbeitet hatte. Heute finde ich, dass der Kontakt mit den Menschen das Schönste ist“, sagt Nurgen Sever.

Bemerkenswert ist die Speisekarte des Schlaraffenlands. Sie geht über die übliche Pommesbuden-Kost hinaus. Natürlich sind Klassiker wie Currywurst und Gyros im Angebot. Besonders beliebt sind überbackene Schnitzel. Jeden Freitag ist Backfischtag. Dienstags und donnerstags gibt es einen Mittagstisch. „Dann haben wir Gerichte, die ohne Pommes auskommen wie Lasagne oder Hühnerfrikassee“, sagt Sever.

Die Severs kommen aus der Türkei. Trotzdem steht nichts aus der türkischen Küche auf der Karte. „Die meisten Gäste sind ja Deutsche. Aber die Nachfrage, ob wir was Türkisches machen, kommt“, sagt Sever. Es könne sein, dass sie irgendwann zusätzlich Spezialitäten aus ihrer Heimat anbieten werde.

Das erste Jahr im Imbiss hat für die Severs unvergessliche Momente hervorgebracht. Einen gleich am ersten Tag. „Es kam eine große Gruppe holländischer Motorradfahrer. Da war direkt der ganze Laden voll und wir mussten gucken, wie wir zurecht kommen“, sagt Necat Sever lachend.