Anrath Elf Wannen bieten ein Spektakel
Das Badewannenrennen der Katholischen Landjugend lockte bei tollen äußeren Bedingungen viele Besucher an die Niers.
Anrath. Das 31. Badewannenrennen am Sonntag auf der Niers, veranstaltet von der Katholischen Landjugendbewegung Anrath, war wieder ein voller Erfolg. Bei optimalem Wetter — sonnig, warm, aber nicht zu schwül — kamen die Besucher in Scharen, aßen und tranken und sahen ein tolles Spektakel mit zum Teil sehr ausgefallenen Wannen. Die Zahl der teilnehmenden Badewannen war mit elf aber nur Durchschnitt.
Sie war schon von weitem zu hören, die Ballermann-Musik. Sie quoll aus großvolumigen Lautsprecherboxen, die auf Anhängern standen und ihren Strom von einem Notstromaggregat bezogen. Anne Hügens, 2. Vorsitzende der Anrather Landjugend, gab zu, dass man wegen der langanhaltenden Hitzewelle einen zu niedrigen Wasserstand befürchtet hatte. Am Samstag seien eigens Messungen erfolgt. 80 Zentimeter sei die Niers derzeit tief — das sollte reichen, reichen auch für so ausgefallene Wannen wie die riesige „Tigerente“ der Katholischen Landjugendbewegung Waldniel.
Tim Grotenburg und Arndt Stauten fielen als „Die Panzerfahrer“ auf: Ihr Gefährt in Natogrün mit der Deutschlandflagge an der Seite machte mächtig Eindruck und war ziemlich schnell. Die beiden Besatzungsmitglieder waren zum ersten Mal mit dabei, ebenso wie eine Mädelsgruppe um Yvonne Böttcher aus Schiefbahn. Diese präsentierte nicht nur eine zum Teil beeindruckende Sommerbräune, sondern auch eine selbstgebaute Badewanne mit Pfiff. „Reine Frauenarbeit“, bekamen interessierte Zuschauer zu hören. Zwei Lkw-Schläuche und darauf eine Spanplatte dienten als Basis, nichts war festgeschraubt, sondern nur verseilt. Und weil ein aufblasbarer Flamingo das prägende Gestaltungselement war, nannten sich die Damen im Alter zwischen 25 und 53 Jahren „Die Flamongos“.
Richtig gut ab ging auch die Wanne aus Breyell in Form einer Banane, die mit ihrem blauen Aufkleber als Chiquita-Banane zu erkennen war. Durch das Programm führten Christian Terkatz und Sebastian Ingmanns. Sie sorgten mit den langen Pausen dafür, dass das Event sich über Stunden hinzog. Das war gut für den Umsatz und es schien, als seien viele Besucher nur wegen der leckeren Fritten gekommen, die längst einen legendären Ruf genießen. Aber auch die Auswahl an Kuchen war groß.
Was machen fünf Rettungsschwimmer an einem Fluss, der gerade einmal 80 Zentimeter tief ist? Ihre Anwesenheit war eine Forderung der Stadt. Hendrik Mertens von der DLRG-Wasserrettung erklärte dazu Folgendes: „Wir übernehmen auch den Rettungsdienst, haben einen speziellen Stick dabei, der nach Wespenstichen das Eiweißgift neutralisiert.“ Bereits am Vormittag kam dieser Stick zur Anwendung und die Wespen erwiesen sich schnell als echte Quälgeister. Die gute Laune ließen sich die Besucher dadurch allerdings nicht vermiesen.
Wer es bequem haben wollte, der hatte sich seinen Klappstuhl mitgebracht. In Zeit verging wie im Fluge, es war ein schöner Sommertag an der Niers. Die Besucher beobachteten so manches Scharmützel: Nicht jeder, der ein Bad in der Niers nahm, tat dies freiwillig. Aber auch das gehört zur Tradition des Rennens.