Erinnerungen an den Reiterhof
Alte Freunde will Ute Missal zusammentrommeln.
Tönisvorst. Es hat sie vor vielen Jahren nach Hessen verschlagen — Niederrheinerin ist sie immer noch. „Das ist meine Heimat, das wird sich auch nie ändern“, sagt Ute Missal.
Viele Menschen werden sie möglicherweise noch kennen, weil ihre Eltern lange Zeit einen Reitstall betrieben haben, zunächst an der Benrader Straße in St. Tönis, später an der Ottostraße in Krefeld. Ganz riss der Kontakt nie ab, jetzt soll’s ein Wiedersehen geben — mit allen, die sich an den Reitstall erinnern können.
An ihre Zeit in St. Tönis erinnert sich die heute 53-Jährige noch ganz genau. „Ich bin in der Grundschule Hülser Straße zur Schule gegangen, später Kirchenfeld, dann Gymnasium Horkesgath.“
Auf dem Hof habe immer eine enge Beziehung zu den Gleichaltrigen bestanden, deren Eltern zum Reiten kamen. „Wenn da mal jemand in der Schule eine Fünf geschrieben hatte, habe ich Nachhilfe gegeben, Hauptsache, er oder sie durfte Reiten kommen“, lacht Ute Missal. Es sei eine schöne, unbeschwerte Zeit gewesen, erinnert sie sich.
Ihre Eltern mussten den kleinen, familiären Stall an der Ottostraße später aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, die junge Frau zog mit ihrem Mann ins hessische Rödermark.
Dennoch riss der Kontakt nie ganz ab — auch nicht nach dem Tod der Eltern. „Ich habe immer wieder in Düsseldorf zu tun und dann fahre ich natürlich auch nach Krefeld und St. Tönis“, sagt Missal. Außerdem sei sie immer wieder zu Klassentreffen gefahren.
Ja, sie vermisse den Niederrhein in einigen Dingen, räumt sie ein. „Hier gibt’s keine Weckmänner und keine Stütchen vom Bäcker“, bedauert sie. Aber doch sicher Karneval? Die Frau winkt ab: „Nicht wirklich. Das ist nicht zu vergleichen.“ Gerne denkt sie an die Zeit zurück, als der Hof sich mit Pferden am Tulpensonntagszug in St. Tönis beteiligte.
Mit den Möglichkeiten des Internets lebte eine ganze Reihe von Kontakten wieder auf. „Die Leute können sich sogar an die Namen der Pferde erinnern“, freut sich Missal. Spontan entstand der Wunsch nach einem Ehemaligen-Treffen. Das Interesse sei groß. Und es bräuchten nicht einmal ehemalige Reiter zu sein. „Jeder, der will, kann natürlich kommen.“