Stadt Willich Feuerwehr rettet Hund aus Nutria-Bau

Ein vierbeiniger Ausreißer hat den Helfern einen langen Abend am Grenzweg beschert.

Foto: Jungmann

Neersen. Ein junger Hund in einem Nutria-Bau hat die Feuerwehr in Neersen in Atem gehalten: Die Helfer waren gestern am frühen Abend zu einem kleinen Bach in der Nähe des Grenzwegs ausgerückt. Zuvor war ein Notruf bei der Leitstelle eingegangen.

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Thomas Metzer von der Feuerwehr über ein großes Problem in Sachen Bagger-Einsatz

Die Böschung des Wasserlaufs nahe der Niers ist mit Bauten der „Biberratte“, wie durchsetzt. In ein solches Höhlensystem war der Hund wie auch immer hineingeraten. Vielleicht war der Jadgtrieb mit ihm durchgegangen. Tatsache war jedenfalls: Das arme Tier kam nicht mehr heraus.

Da sich zu diesem Zeitpunkt Nutrias in dem Bau befanden, befürchtete man schon, der Ausreißer sei von den Tieren totgebissen oder zumindest verletzt worden. Während die Feuerwehr auf den erforderlichen Bagger warteten, floh eine Biberratte, die fast so groß wie der Hund war, aus dem Bau.

Der Löschzug Clörath sah sich aber noch mit einem weiteren Problem konfrontiert: „Im Bereich der Böschung liegt eine sogenannte Fernölleitung“, erklärte Willichs Wehrführer Thomas Metzer im Gespräch mit der WZ. Und diese durfte aus nachvollziehbaren Gründen keinesfalls durch die Grabungen beschädigt werden durfte. Um die genaue Lage und Tiefe der Pipeline sicher abschätzen zu können, musste extra ein Fachmann aus Venlo kommen. Erst dann konnten die Helfer ans Werk gehen, zunächst mit schwerem Geräte wie Radlager und Bagger, später mit Schaufeln. Dabei leuchteten die Feuerwehrmänner mit Taschenlampen ins Dunkel der Höhle.

Der Großeinsatz für den kleinen Hund wurde mit einem Happyend belohnt: Der Ausreißer konnte augenscheinlich unversehrt geborgen werden. Vermutlich wird er ab sofort nur noch an der Leine Gassi gehen.

Fälle wie dieser kommen immer mal wieder vor. Oft handelt es sich um Fuchs- oder Kaninchenbau, in die sich Waldi und Co. verirrt haben. Und nicht immer geht die Sache so gut aus wie in Neersen.

Ein besonders kurioser Fall wurde vor wenigen Wochen aus Düsseldorf gemeldet. Ein besorgter Hundehalter alarmierte die Feuerwehr: Sein Vierbeiner hänge in einem Fuchsbau fest. Doch als sich die Retter gerade ans Ausgraben machen wollten, kam der Hund aus einer ganz anderen Richtung zu seinem Herrchen gelaufen. Vielleicht hatte er einen zweiten Ausgang benutzt, das ließ sich nicht klären.