Fleischermeister — wie der Vater, so die Söhne

Handwerk: Der Goldene und der Silberne Meisterbrief gehen an Alfred und Uwe Forgber in Willich.

Willich. „Es ist ein schönes Zeichen und zeigt, dass hier das Handwerk seit Jahren Tradition hat,“ sagt Marc Peters, Geschäftsführer der Handwerkskammer Niederrhein, und überreicht Alfred und Uwe Forgber den Goldenen und den Silbernen Meisterbrief in ihrer Fleischerei an der Bahnstraße 3a. Dieses doppelte Jubiläum hat Seltenheitswert.

„Mein Vater Josef war schon Fleischermeister. Er legte seine Prüfung im März 1936 ab“, erinnert sich Alfred Forgber, der seit 50 Jahren den Meistertitel trägt.

Einst in Schönbrunn selbstständig, brachten die Kriegswirren Familie Forgber nach Willich. Dort eröffnete Josef Forgber im August 1953, damals noch an der Bahnstraße 9, einen Betrieb. „Ich selber hatte nie einen anderen Berufswunsch, bin in die Fußstapfen meines Vaters getreten“, erzählt Alfred Forgber. 1960, als sein Vater Josef starb, legte Alfred am 8. Dezember die Meisterprüfung ab. Er kaufte das Haus mit Nummer 3a, das seit 1962 die Metzgerei beherbergt. Sohn Uwe startete 1978 im väterlichen Betrieb die Fleischerlehre. „Ich bin damit groß geworden und konnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen“, sagt der 48-Jährige. Seit 25 Jahren trägt er den Titel Fleischermeister.

Am 1. Januar 2000 übernahm Uwe Forgber die Metzgerei. Sein Vater gehört immer noch zum Team. „Ich finde es besser, wenn ich arbeiten kann, als dass ich krank bin und es nicht mehr könnte“, sagt Alfred Forgber.

Arbeit gibt’s reichlich. 90 Prozent der weit über 60 Sorten Wurst sind hausgemacht. Schlesische Spezialitäten, die Willicher Weißwurst — die Vielfalt ist groß. Man arbeitet mit einer Schlachterei in Uedem zusammen. Die geschlachteten Tiere stammen allesamt vom Niederrhein.

Mehrmals wurde die Metzgerei umgebaut, zuletzt 2003. Das Angebot erweiterte sich. Von der heißen Theke über täglich wechselnde Mittagessen, die große Salattheke, den Partyservice, die Feinkost und den österreichischen Käse reicht die Palette.

Frederic Forgber gehört zur vierten Generation. Er lernt zurzeit in einem Düsseldorfer Betrieb. Er will Fleischer werden.