Gemeinsam für die Innenstadt

Auf Einladung des Werberings ging es darum, das Zentrum von St. Tönis attraktiv zu halten.

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St. Tönis. Trotz der zuletzt relativ guten Noten für die St. Töniser Innenstadt ist die Prognose für die nähere Zukunft alles andere als ermutigend. „Es ist zu befürchten, dass unter anderem durch sinkende Einwohnerzahlen, höhere Verbrauchskosten oder weiter zunehmende Internet-Käufe in den nächsten zehn Jahren etwa 20 Prozent der Einzelhandelsgeschäfte schließen müssen“, sagte Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes.

Im Haus Wirichs ließen sich Händler und zahlreiche Eigentümer informieren, wie man gemeinsam die Innenstadt attraktiver machen kann. „Wir müssen die Eigentümer der Immobilien viel stärker mit einbinden“, hatte sich bereits vor Monaten der Vorsitzende des Werberinges, Stefan Robben, gewünscht.

Gesagt, getan: Der Werbering lud zu dem Info-Abend ein. Aus Datenschutzgründen hatten die Stadt und nicht der Werbering die Einladungen an die Eigentümer verschickt, die ihre Immobilien in zentraler Lage haben. „Etwa 150 Einladungen sind rausgegangen“, so Stadt-Wirtschaftsförderer Markus Hergett. Etwa 50, darunter auch einige Händler, folgten der Einladung.

Eingangs fasste Ottersbach die bereits in der zweiten Jahreshälfte 2013 durchgeführte Befragung und City-Analyse zusammen. Er meinte: „St. Tönis hat gute Standortbedingungen. Die Kunden fühlen sich hier wohl, nur es fehlt der letzte Kick.“

IHK-Referentin Romy Seifert stellte eine Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) vor. Heißt: Die Eigentümer eines abgegrenzten Quartiers schließen sich zu einer Gemeinschaft zusammen. Dadurch könnten in dem Bereich die Immobilieneigentümer verpflichtet werden, für einen festgelegten Zeitraum mit einem finanziellen Beitrag für eine Aufwertung ihres Quartiers zu sorgen. „Maßnahmen könnten zum Beispiel mehr Grün, mehr Licht, Bürgerbänke, die Gestaltung der Außen-Gastronomie oder sogar die Einstellung eines Hausmeisters sein“, sagte Romy Seifert.

Von solch einer ISG versprach sich der Werbering mit seinen vielen Events und Aktivitäten eine große Entlastung. Die 2. Vorsitzende, Andrea Hermes, sagte an die Adresse der Eigentümer: „Es ist auch wichtig, dass bei Leerständen keine Dienstleister da reingehen, sondern Geschäfte, die Kunden anziehen und für einen guten Branchen-Mix sorgen.“ Sofort kam der Einwand einer Eigentümerin: „Aber wenn ich sonst die Immobilie nicht vermietet bekomme. . .“ Eine zweite Veranstaltung folgen, bei der darüber weiter gesprochen werden soll.