Vorst Geplante NEW-Schaltanlage sorgt für Unruhe in Vorst
Anwohner fürchten, dass Parkplätze wegen dem NEW-Projekt wegfallen. Dabei steht der Standort noch gar nicht fest - oder doch?
Vorst. Anwohner des Ginsterwegs sind in Aufruhr. Zufällig hatten sie beobachtet, wie zwei Mitarbeiter des Netzbetreibers NEW bei ihnen am Wendehammer Messungen vornahmen. Auf Nachfrage erfuhren sie nach eigenen Angaben, dass dort eine Schaltanlage errichtet werden soll. NEW habe mitgeteilt, dass die Stadt Tönisvorst keinen anderen Standort für die Anlage, die für die Stromversorgung von Vorst nötig sei, angeboten habe. Die Nachbarschaft des Ginsterweges habe mit Verwunderung festgestellt, dass über die Köpfe der Anlieger hinweg ein neues „städtebauliches Highlight“ entstehen soll. Das steht in einem Brief, der an den Bürgermeister, den Planungsausschuss und den Ausschuss für Liegenschaften adressiert ist. Am Ende steht die Frage, ob es keine alternativen Standorte gibt.
Eine erste Anfrage bei der Stadt ergibt wenig. Es sei zwar eine Anlage geplant, aber der Standort stehe noch nicht fest, bringt Stadtsprecherin Catharina Perchthaler in Erfahrung. Ein geeigneter Ort werde schon seit 2014 gesucht. Auch bei NEW sind nicht viele Informationen zu bekommen. Die neue Anlage sei nötig, um Vorst mit Strom zu versorgen. Interessant: „Die Stadt Tönisvorst und die NEW haben am Freitag bei einem gemeinsamen Termin beschlossen, nach alternativen Standorten für den Bau der Schaltanlage zu suchen. Wie viel Zeit dieser Prozess in Anspruch nimmt, ist derzeit noch offen“, teilte eine Unternehmenssprecherin unserer Redaktion schriftlich mit.
Also ist der Standort Ginsterweg vom Tisch? Nicht ganz, erklärt Jörg Friedenberg vom Fachbereich Tiefbau. „Es gibt zurzeit mehrere Standorte, die geprüft werden“, sagt er. Der Ginsterweg sei einer dieser Standorte. Welche Ausmaße die Anlage habe? „Sie ist in etwa vergleichbar mit einer Garage“, sagt Friedenberg. Die entsprechende Vorlage für die Ausschüsse grenzt die Antwort auf die Standortfrage ein. „Entlang der Schlufftrasse verläuft eine Mittelspannungsleitung, die zwingend für die Anbindung an die geplante Schaltanlage erforderlich ist. Daher kommen nur Flächen für die Schaltanlage in Betracht, die sich nahe der Schlufftrasse befinden“, ist dort zu lesen.
Und: „Bei der Prüfung geeigneter städtischer Grundstücke, hat sich nach erfolgter Abstimmung zwischen der NEW Netz GmbH, den Fachabteilungen der Verwaltung und der Bauordnung der Wendehammer im Ginsterweg als einzig möglicher Standort für die Schaltanlage ergeben.“ Außerdem geht aus der Anlage hervor, dass das Treffen zwischen Stadt und NEW wegen des Antrags der Anwohner stattgefunden hat. Dabei habe das Unternehmen zum einen erklärt, dass die Anlage „keine nennenswerten Emissionen verursacht und kein Lärm entsteht“. Zum anderen habe NEW deutlich gemacht, dass man sich erneut auf die Suche nach „einem geeigneteren Standort“ mache. Vorrangig sollen „erneut Gespräche mit privaten Eigentümern geeigneter Flächen“ geführt werden. Alternativ würden nochmals städtische Grundstücke geprüft. Das Ende bleibt also offen.