Gerhardt Reinboth aus Anrath „Das Denken klappt noch“

Anrath. · Gerhardt Reinboth genießt den Ruhestand. 1986 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Gerhard Reinboth aus Anrath feierte seinen 98. Geburtstag.

Foto: Norbert Prümen

(barni) Gerhard Reinboth aus Anrath ist jetzt 98 Jahre alt geworden. Der gebürtige Erfurter, der in Erfurt und Gera aufgewachsen ist, erfreut sich guter Gesundheit, konnte seinen Geburtstag deshalb so richtig genießen.

Sport hat immer eine große Rolle in seinem Leben gespielt. Das ist nicht selbstverständlich, schließlich wurde er als Soldat 1941 mit gerade einmal 19 Jahren in Russland schwer verwundet, ein Bein war fortan steif. Bereits 1944 legte Gerhard Reinboth sein erstes juristisches Staatsexamen ab, 1950 das zweite. 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1948 kam er nach Ratingen, später zog er in sein Eigenheim in Anrath.

Sein Berufsleben lang war der Jurist Personalbereichsleiter bei Philips in Krefeld. Seit 34 Jahren genießt er seinen Ruhestand. Dass ihm 1986 das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, hat mit seinem ehrenamtlichen Engagement zu tun: 1967 übernahm er den Vorsitz in einem Verein, der damals noch „Versehrtensportgemeinschaft“ hieß und der mittlerweile in „Verein für Sport und Rehabilitation“ umbenannt wurde. In den 33 Jahren seines Engagements hat er maßgebliche Aufbauarbeit geleistet, dafür wurde er auch mit der Ehrenmitgliedschaft belohnt.

Erst vor drei Jahren hat Reinboth das Autofahren aufgegeben

Gerhard Reinboth ist Vater einer 63 Jahre alten Tochter und eines 67-jährigen Sohnes, die Kinder leben in Anrath beziehungsweise Willich. Zur Familie gehören sechs Enkel, von denen einer in Willich wohnt, sowie sechs Urenkel. Seine Frau Lieselotte starb 1998. Seine jetzige Lebensgefährtin Hannelore Wiegand hat er in „seinem“ Verein kennengelernt.

Der rüstige Senior hat früher Sitzball und Tischtennis gespielt und war ein begeisterter Kegler. Gerne genehmigt er sich ab und an ein Glas Altbier, und in diesem Jahr steht auch noch eine Urlaubsreise auf dem Programm – es soll ins Nordseeheilbad Neuharlingersiel gehen.

Erst vor drei Jahren hat er das Autofahren aufgegeben. Worüber er sich freut: „Das Denken klappt noch.“ Er kann gut mit dem PC umgehen. Seine Lebensphilosophie: „Man muss sich damit abfinden, dass im Alter nicht mehr alles so in Ordnung ist.“

(barni)