Gewerbegebiet Münchheide: Ausweitung hat für Stadt Priorität
Die Stadt Willich schließt aber eine Beteiligung an Gewerbegebiet mit Krefeld und Meerbusch nicht aus.
Willich. Seit Jahren beschäftigt die Willicher Politik die mögliche Errichtung eines interkommunalen Gewerbegebiets mit den Städten Krefeld und Meerbusch. Neben den drei Städten ist auch die Industrie und Handelskammer an den Gesprächen beteiligt und gilt als treibende Kraft bei den Vorbereitungen.
Erste Planungen sahen vor, dass sich das Gewerbegebiet nördlich und südlich der A44 auf Arealen aller drei Städte erstreckt. Auf Willicher Gebiet sahen die Planungen bis zu 88 Hektar Gewerbefläche vor.
In der vergangenen Woche zeichneten sich neue Entwicklungen ab: In einem Entwurf zum neuen Regionalplan sieht die Bezirksregierung weder eine Ausweisung von Gewerbeflächen auf Krefelder noch auf Willicher Stadtgebiet vor.
Von der ursprünglich geplanten Gewerbefläche von 260 bis 290 Hektar sind nur noch circa 80 Hektar auf Meerbuscher Gebiet vorgesehen. Besonders in Krefeld stießen die Planungen auf wenig Gegenliebe.
Zur Rolle der Stadt Willich teilte die Pressestelle der Bezirksregierung auf Anfrage der WZ mit: „Es ist auch weiterhin ein interkommunales Gewerbegebiet „Krefeld/Meerbusch“ geplant mit Lage auf Meerbuscher Gebiet. Die Stadt Willich hat bei den vorbereitenden Arbeiten eine Fortschreibung des Regionalplans einer Erweiterung des Gewerbegebiets Münchheide den Vorzug gegeben.“ Dennoch spreche nichts dagegen, dass Willich sich an der Entwicklung des Standorts beteilige.
Im Technischen Rathaus wurde mit Überraschung zur Kenntnis genommen, dass Willich im Entwurf zum neuen Regionalplan im Bezug aufs interkommunale Gewerbegebiet nicht genannt wird. „Ich weiß auch nicht, was die sich dabei gedacht haben“, sagte die technische Beigeordnete der Stadt Willich, Martina Stall. Vom Planungsausschuss hat sie den Auftrag, die Vorbereitung des Projekts zu begleiten. Laut eigener Aussage ist Stall mit den denkbaren Projektteilnehmern im Gespräch.
Inhalte der Gespräche seien sowohl mögliche Organisationsformen als auch Kosten und Nutzen einer Zusammenarbeit. Im Hinblick auf eine Vergrößerung der Gewerbeflächen der Stadt habe die Ausweitung der Münchheide aber Priorität. Eine Vergrößerung der Münchheide schließt aber eine Beteiligung am interkommunalen Gewerbegebiet nicht aus, so Martina Stall.
Der Vorsitzende des Planungsausschusses, Christian Pakusch, möchte, dass die Stadt Willich die Planungen weiter begleitet: „Wie müssen gucken, dass nicht gegen Willich geplant wird.“
Das letzte Wort zu den genauen Ausmaßen des Gewerbegebiets ist noch nicht gesprochen. Denn mit der offiziellen Verabschiedung des Regionalplans der Bezirksregierung wird erst Ende 2015 gerechnet.