Großes Geheimnis Prunkwagen

Die Tönisvorster Karnevalisten luden zur Vorstellung des Wagens, zeigten ihn aber nur verhüllt.

Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Frisch, modern und jung wie das Prinzenpaar soll er sein, der Prunkwagen, mit dem Nici I. und Christian I. (Klupsch) in dieser Session als Tönisvorster Tollitäten durch die Stadt fahren. Zur offiziellen Vorstellung des hochherrschaftlichen Wagens war jetzt die Presse in die Wagenbauhalle eingeladen. Viel zu sehen gab es aber nicht, der Wagen war unter einer Plane gut versteckt. „Auch das Prinzenpaar kennt das Gefährt nicht“, sagt Barbara Kubiak, die zum Wagenbauteam gehört. „Es soll für alle eine Überraschung werden.“

Dass Barbara Kubiak sich jetzt schon, wie auch die anderen sechs Wagenbauer, auf den Augenblick freut, wenn der Prinzenwagen von seiner blauen Plane befreit und Nici I. und Christian I. offiziell übergeben wird, ist der Kommandeurin der KG Nachtfalter anzusehen. „Das wird richtig gut“, ist Barbara Kubiak überzeugt. Die Wagenbauer, die aus der Prinzengarde, dem Tönisvorster Karnevalskomitee (TKK) und von den Nachtfaltern kommen, haben sich nämlich professionelle Verstärkung gesucht. Der Krefelder Tattoo-Künstler Markus Krause hat den Wagenbauern verschiedene Entwürfe vorgestellt, wie aus dem ehemaligen rot-weißen Prinzessinnenwagen mit Hilfe von Airbrush ein fesches Gefährt für das Prinzenpaar werden kann. Was Barbara Kubiak besonders freut: „Alle packen mit an. Die Gestaltung des Wagens ist ein echter Selbstläufer geworden.“

Kaum hatte das Team im Oktober losgelegt, stand Hans-Werner Schwirtz mit seinem 14-jährigen Sohn Yannik vor der Tür, um zu helfen. Auch Karl-Heinz Klaaßen vom TKK kam ungefragt mit seinem Werkzeug zur Halle und fasste mit an. „Auch finanziell unterstützen alle Karnevalsvereine den Wagenbau, ich muss nirgendwo betteln gehen“, sagt Kubiak.

Dabei kommt den Wagenbauern auch Malermeister Thorsten Engler, Mitglied der Treuen Husaren der Prinzengarde und in der Session 2011/12 selber schmucker Prinz, entgegen: Er sponsert die Farbe, und das ist bei dem 6,80 Meter langen und an der höchsten Stelle fast vier Meter hohen Wagen nicht eben wenig. Zurzeit sei fast jeden Tag jemand in der Halle, um am Prinzenwagen zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass das Gefährt am 3. Februar fertig ist, wenn nach sechs Jahren Pause erstmals wieder ein Karnevalszug durch Vorst geht. „Es ist noch viel zu tun, aber dank der vielen Helfer werden wir pünktlich fertig“, ist die Kommandantin der Nachtfalter sicher.

Durch St. Tönis zieht der Zug übrigens am Tulpensonntag, der in dieser Session am 11. Februar ist. Rund 15 Gruppen und Vereine haben sich dafür bereits angemeldet, wie Dieter Hackstein weiß. „Darunter ist erstmals auch die Katholische Grundschule Schulstraße, die mit 175 Teilnehmern vermutlich eine der größten Gruppen stellen wird“, erzählt der Organisator.