Heimatbund St. Tönis präsentiert neuen Heimatbrief Über Milchversorgung und Schützenfeste

St. Tönis · Die 190. Ausgabe des St. Töniser Heimatbriefs ist wieder voll mit interessanten Anekdoten und Bildern. Bürgermeister Uwe Leuchtenberg erhielt das erste Exemplar.

Traditionell bekommt der Tönisvorster Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (3. von rechts) das erste Exemplar der neuen Heimatbrief-Ausgabe.

Foto: Heimatbund St. Tönis

(msc) Paul Schwinning, St. Töniser Schützenkönig des Jahres 1954, grüßt vom Titelblatt des inzwischen 190. Heimatbriefs, den der Heimabtbund St. Tönis jetzt vorstellte. Mehr zum Titelbild erfahren die Leserinnen und Leser in der 40 Seiten starken Ausgabe, für die das Redaktionsteam bestehend aus Ulli Triebels, Udo Beckmann, Walter Schöler und Guido Beckers verantwortlich zeichnet. Zur Übergabe eines Exemplars an Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) kamen auch Paul Schwinning und Peter Steppen, die beide Texte geliefert hatten, ins Heimathaus Antonius.

Zu allen Beiträgen des Heimatbriefes wussten nicht nur die Autoren etwas Persönliches dazu beizutragen. Besonders beim Bericht über die Milchversorgung in St.Tönis vor 60 Jahren, den Walter Schöler geschrieben hatte, war dies der Fall. So schreibt er, dass im Gewerbeverzeichnis von 1963 insgesamt 16 Milchgeschäfte und Milchverteiler gelistet waren. Namen, die vielen in guter Erinnerung waren. Und Bürgermeister Leuchtenberg wusste schon deshalb viel zu erzählen, da mit Karl Leuchtenberg, der sein Geschäft auf der Friedrichstraße angemeldet hatte, aber auf Vorster Gebiet – genau auf der Ortsgrenze – gemeldet war, einer der Händler aus seiner Familie
stammte.

1938 fiel das Schützenfest wegen Kinderlähmung im Ort aus

Über das erste große Schützenfest nach 16 Jahren Pause berichtet Paul Schwinning. 1938 ging die Königswürde in seine Familie. Das geplante Schützenfest fiel wegen Kinderlähmung im Ort aus – und wurde verschoben.

Der Krieg und die Nachkriegszeit ließen den König bis 1954 warten, dass er in der Uniform der Tacker Schützenbruderschaft das Regiment anführte. Guido Beckers hat wieder in alten Heimatbriefen geblättert und führt in die Kindheit so mancher St.Töniserin oder St. Tönisers. Geht es doch auch um Kindergärten. Oder der „Verwahrscholl“, wie die Einrichtung vor 120 Jahren im Volksmund genannt wurde. Die Diamantschleiferei Lickes findet nochmals Erwähnung und auch das Schützenwesen im Ort.

Peter Steppen blickt in den St.Töniser Splittern auf das Jahr zurück, und Theo Mülders Gedicht „Ent nöie Johr!“ lässt den den Jahreswechsel schon mal in Mundart auf die Leserschaft zukommen.

In der Rubrik „Namen und Nachrichten“ wird an den Wechsel in der Geschäftsführung der Gebrüder-Ortmanns-Stifung erinnert, und Julian Tolles, 14-jähriger Bogenschütze der Schießfreunde Freischütz Tell, hat auch seinen Platz gefunden. Passend zur Apfelstadt präsentiert Ulli Triebels und Rezept zur Appeltaat, bevor Guido Beckers über das vorläufige Ende der Idee zu Zeitkapseln im Ort eingeht. Eine Seite widmet sich dem Tönisvorster Apfelschnaps.

Wer sich für einen Heimatbrief interessiert, kann einfach Mitglied des Heimatbunds werden. Denn den Mitgliedern gehen zweimal jährlich die Heimatbriefe zu.

(msc)