Heimatmuseum öffnet die Türen

Zum ersten Mal waren die Räume in Schiefbahn wieder geöffnet.

Schiefbahn. Mehr als zwei Jahre lang waren die Räume des Heimatmuseums im Gebäude des St. Bernhard-Gymnasiums beziehungsweise der Stadtverwaltung für Besucher nicht zugänglich. Zur Wiedereröffnung drohte zwar keine Schließung wegen Überfüllung, aber das Interesse war erfreulich groß.

In den Räumen im Kellergeschoss gibt es mehr denn je zu sehen. Auch unscheinbare Aktenordner enthalten wissenswerte Informationen. Der Wandel der Zeit, er wird im Heimatmuseum auf Schritt und Tritt nachvollziehbar. Wie aus einer anderen Welt, aus dem Fundus eines Theaters, wirkt der rot-schwarze, lange Mantel des Kirchenschweizers.

Der Vorsitzende der Schiefbahner Heimat- und Geschichtsfreunde, Ernst Kuhlen, kann sich noch vage erinnern an diese Zeit, die bis in die 1960er-Jahre andauerte. Für die jungen Museumsbesucher sicherlich ein Grund zum Lachen, weil heute unvorstellbar uncool: Früher waren Sammeltassen geschätzte Kommuniongeschenke.

„Das war noch ein Seelsorger“, sagte eine Besucherin. Sie meinte Weihbischof August Peters, an den mit sehr vielen Exponaten und Bildern erinnert wird — ebenso wie an Dr. Bernhard Brück.

Wer weiß schon, dass die Schiefbahner Kirche, die 1904 eingeweiht wurde, zunächst keinen Spitzturm hatte? Von all dem und sehr viel mehr erzählt die Dauerausstellung.

Die Keimzelle des Heimatmuseums ist im Nauen-Zimmer zu bewundern. Die Ausstellungsstücke standen früher in der Hubertusschule, wo Nauen Konrektor war — es sind im Wesentlichen Steinzeitfunde sowie Beispiele der wechselvollen Geschichte des Geldes.

In einem Raum können die Besucher in Ruhe Studien betreiben. Geneologen hat er unter anderem das Sterberegister der Gemeinde Schiefbahn von 1798 bis 1909 zu bieten.

In den blauen Mappen sind Bilder und Infomationen von längst nicht mehr existierenden Bauernhöfen zu finden — die Mappen stammen aus dem Nachlass von Willi Holter. Außerdem gibt es Fotos von alten Schiefbahner Häusern zu sehen.

Im gut 100 Meter entfernten Museum Kamps Pitter gab es Kaffee und Kuchen.