Im nächsten Jahr gibt es einen Willicher Jazz-Frühling
Der neue Kulturkalender ist erschienen. Viele Veranstaltungen sind nur durch Sponsoren möglich.
Willich. Jazzfreunde können sich freuen. Für sie gibt es im kommenden Jahr wieder drei Veranstaltungen. Nach dem Tod von Edi Grötzinger und mit Blick auf die leeren Kassen, hatte die Stadt 2011 auf die Konzerte des Jazzherbstes verzichtet. „Die Jazzfreunde brauchen im nächsten Jahr nicht bis zum Herbst warten“, sagt Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler-Schinhofen bei der Vorstellung des Willicher Kulturkalenders. „Die Konzerte finden im Frühjahr statt“, sagt er.
Bei der Auswahl der Künstler wird die Stadt von Marietta Grötzinger unterstützt. „Sie hat sich sehr gefreut, dass wir an sie herangetreten sind“, sagt Hitschler-Schinhofen. Marietta Grötzinger ist die Ehefrau des vor knapp zwei Jahren verstorbenen Jazz-Musikers Edi Grötzinger, der jahrelang den Jazzherbst organisiert hatte.
Um die klamme Stadt bei der Finanzierung zu unterstützen, hat Melanie Pfeiffer, Mitarbeiterin des Kulturbüros, Firmen als Sponsoren mit ins Boot geholt. Beim Jazz springt die Anwaltssozietät Hasler und Kinold ein. Die Ausstellungen werden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft R. Saborowski unterstützt. Das Kindertheater wird von der Firma Erren, Schreib- und Spielwaren mitfinanziert.
„Da ist man schon mit kleineren Summen zwischen 1000 und 2000 Euro mit im Boot“, sagt Pfeiffer. Will man die Schlossfestspiele unterstützen, muss man mindestens 3000 Euro aufbringen. „Die stellen mit 65 Veranstaltungen den Schwerpunkt unseres Angebotes dar“, sagt Hitschler-Schinhofen. 25 weitere Veranstaltungen in den Sparten Jazz, Kabarett, Kindertheater, Ausstellungen, Lesungen und Klassik sind auf das Jahr verteilt.
„Durch die Hilfe eines Sponsors können wir unseren Künstlern wieder einen Ausstellungskatalog bieten“, sagt Hitschler-Schinhofen. „Das ist sehr wichtig.“ Besonders für die beiden Künstler Fleur Stoecklin und Julien Deiss von der Düsseldorfer Akademie, die sich präsentieren werden. Als altbewährtem Künstler ist der 90-jährige Romulus Candea eingeladen. Er stellt vom 1. bis 18. März in der Motte des Schlosses aus.
Beim Kindertheater gibt es außer Volker Rosin fünf Märchenveranstaltungen, weil sich die Veröffentlichung von Grimms Märchen im kommenden Jahr zum 200. Mal jährt. „Die Grundschulen sind schon auf uns zugekommen, sie möchten, dass die Märchenerzählerin sie besucht“, erzählt Pfeiffer. Die Stadt steht bereits in Verhandlungen, um das zu ermöglichen.
Klassikkonzerte gibt es im kommenden Jahr zwei, beide in der Kapelle Klein Jerusalem. Das eine, ein Trio mit Gesang, Querflöte und Klavier, nutzt die dann frisch restaurierte Orgel. Das zweite, ein Konzert mit Liedern der Renaissance-Zeit auf der Laute, verlangt geradezu nach einem intimen Rahmen, wie ihn die Kapelle bietet. boe