Kultur in Willich Erneute Diskussion um Zuschüsse für Lichtspieltheater

Neersen · Erneut wurde im Kulturausschuss heftig über den Zuschuss für den Verein Lichtspieltheater Willich diskutiert. Die Erhöhung wurde einmal mehr abgelehnt.

Das Kino des Lichtspieltheater-Vereins bei einer Veranstaltung: Erneut bestimmte die Diskussion über Zuschüse den Kulturausschuss.

Foto: Klaus Behrla

(djm) Wem die Tagesordnung der ersten Sitzung des Ausschusses für Kultur und Brauchtum in 2024 bekannt vorkam, der hatte sich nicht getäuscht: Weil der Ausschuss bei seiner Sitzung im November 2023 nicht beschlussfähig gewesen war – was im Nachhinein festgestellt wurde – standen einige Punkte zum zweiten Mal an. Darunter auch ein wesentliches Thema, das schon in der damaligen Sitzung zu viel Diskussion geführt hatte: ein Antrag des Vereins Lichtspieltheater Willich auf eine Erhöhung des jährlichen städtischen Zuschusses um 5000 Euro auf 15 000 Euro. Auch dieses Mal war die Diskussion lang. Nicole Düser als Vereinsvertreterin legte die Finanzen dar. Insgesamt habe sich die Entwicklung des Kinos seit der Eröffnung Anfang 2023 gut dargestellt – mit rund 10 000 Zuschauern und weiteren Zuschüssen (z.B. Stadt Willich, Sparkassenstiftung, Stadtwerke Willich). Aber der Verein wünsche eine Rücklage und sei bereit, den Zuschuss gegebenenfalls zurückzuzahlen. Schnell kristallisierte sich die gleiche Meinungsstruktur heraus wie im November: CDU und FDP lehnten die Zuschusserhöhung ab. Franz Josef Stapel (FDP) vermisste mehr Informationen zu Themen, die der Ausschuss schon im November hinterfragt hatte. Guido Görtz (CDU) wies daraufhin, dass der Verein in einem Gebäude arbeite, das die Grundstücksgesellschaft der Stadt komplett auf eigene Kosten saniert hatte. Florian Purnhagen und Christoph Tepper (beide CDU) versicherten, dass sie den Verein mit einer Ablehnung zum jetzigen Zeitpunkt nicht im Stich lassen wollen. Er habe zum Ende 2023 ein „deutlich positives Ergebnis“ gehabt, so Purnhagen. Er wollte den Verlauf des Jahres 2024 abwarten und „gegebenenfalls nachschießen“. Tepper sagte: „Wir haben noch keinen Verein hängen lassen, aber ist Not da?“. Die Stadt müsste den Zuschuss aus einem Kredit finanzieren. Ein höherer Zuschuss „auf Reserve“ sei für ihn schwer darstellbar, auch mit Blick auf andere Vereine. Am Ende ergab die Abstimmung eine mehrheitliche Ablehnung der Zuschuss-Erhöhung (CDU und FDP mit zehn Stimmen). Später zogen die Grünen ihren Haushaltsantrag mit gleicher Zuschusserhöhung zurück.

Außerdem beauftragte der Kulturausschuss der Verwaltung ein neues Konzept für die Würdigung des Ehrenamts zu entwickeln. Der Grund: Vor Corona hatte es alle zwei Jahre einen „Ehrenamtstag“ mit Programm, Essen und Getränken gegeben – veranschlagte Kosten von bis zu 20 000 Euro seien zuviel angesichts der angespannten Haushaltslage. Deswegen soll die Veranstaltung 2024 nicht stattfinden. Im Rahmen des neuen Konzeptes soll überlegt werden, ob eine Beteiligung an der Ehrenamtskarte NRW (verschiedene Vergünstigungen und Rabatte) ein Weg ist.

(djm)