Obstanbau in Tönisvorst In Tönisvorst sind die Beeren los
Tönisvorst · Im Sommer reifen Himbeeren, Heidelbeeren und viele Früchtchen mehr. Wie das Obst am Niederrhein wächst und welche süßen Sachen sich daraus zaubern lassen, verrät eine Obst-Expertin.
Sie sind dunkelrot und knackig, orange-gelb mit einer weichen Haut oder winzig klein und süßsauer: Auf den Feldern in der Region sind nun alle süßen Früchtchen reif, von den Süßkirschen, über die Aprikosen bis hin zu den Johannisbeeren. Auch Erdbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und die ersten Pflaumen füllen schon die Obstkörbe mit heimischen Früchten.
Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen aktuell mitteilt, hat die Ernte von Himbeeren und Heidelbeeren im Freiland im ganzen Land begonnen. Durch das warme Wetter waren die ersten Früchte aus dem geschützten Anbau bereits Ende Mai reif. Am besten entwickeln sich die Früchte nun bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad. Sollte es deutlich wärmer werden, kann es zu Stress bei den Pflanzen und somit zu Ertragseinbußen kommen.
Wir haben uns auch bei hiesigen Gärtnern und Obstbauern umgehört und von Britta Wichmann vom Obstgut Tackheide erfahren, dass auf dem Obstgut Am Tack 12 in Tönisvorst rote Johannisbeeren zum Selberpflücken bereitstehen. Erdbeeren, Heidelbeeren, Süßkirschen, Johannisbeeren und Himbeeren werden von den Erntehelfern gepflückt und dann frisch im Hofladen angeboten.
Keine frostigen Februarnächte machen heimische Ernte möglich
Da der nächste Regen bestimmt bald wieder kommen wird, hat Philipp Panzer vom Obsthof Unterweiden vorgesorgt und zur Erntezeit der zehn verschiedenen Süßkirschsorten flexible Dächer angeschafft, die die empfindlichen Früchte vor Regen und somit vor dem Aufplatzen schützen. Landwirt Panzer ist auch froh über eine sehr gute Aprikosenernte. „Normalerweise kommt das kleine Steinobst aus südlichen Ländern, aber wenn wir den Februar ohne Nachtfröste überstehen und die frühe Blüte der Aprikosen unbeschadet bleibt, haben wir gute Chancen auf süße Früchte“, sagt Panzer. Rund 5000 Steinobst-Bäume stehen auf dem Obsthof Unterweiden. Dazu gehören neben den Kirschen und Aprikosen auch frühe und späte Pflaumensorten.
Bei Jacqueline Huhndorf und Bernd Fruhen auf dem St. Töniser Obsthof können die Kunden auch aus dem Vollen schöpfen und sich mit Früchten eindecken: Aprikosen, Erdbeeren, Blaubeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Pflaumen, Kirschen und Johannisbeeren. „Wir haben Regen satt und müssen nicht bewässern“, sagt Huhndorf. Aber etwas mehr Sonnenschein für die Süße der Erdbeeren und Temperaturen um die 30 Grad wären nicht schlecht.
Egal, was der Verbraucher mit den Früchtchen macht, der Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten sind da keine Grenzen gesetzt: Einmachen, Einfrieren, zum Backen verwenden, sofort naschen, pürieren zum Smoothie, im Likör, als Brotaufstrich oder Chutney verarbeitet, überall sind sie Geschmacksträger.
Anne Panzer vom Obsthof Unterweiden hat uns ihr Lieblingsrezept verraten:
Pflaumenkuchen vom Blech
Zutaten Hefeteig: 15 g Hefe, 125 ml Milch, 45 g Zucker, 2 Eier, 1 Prise Salz, etwas Vanille- und Zitronenaroma, 2 EL Butter, 375 g Mehl.
Zubereitung: Die Hefe in etwas kalter Milch auflösen. Diese mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben und mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer zu einem mittelfesten Hefeteig schlagen.
Zutaten Mürbteig: 165 g Mehl, 75 g Butter, 30 g Zucker, 1 EL Sahne, 2 Eigelb, 5 g Salz.
Zubereitung: Butter, Zucker, Sahne, Eigelb und Salz in einer Schüssel mit der Küchenmaschine oder einem Handmixer glatt arbeiten. Das Mehl dazugeben und mit zügigem Kneten zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Hefeteig zum Mürbteig hinzugeben, einmal gut durchkneten, den Teig abdecken und 30 Minuten ruhen lassen.
Zutaten Butterstreusel: 200 g Butter, 200 g Zucker, 50 g Marzipan, 1 Prise Salz, etwas Vanille- und Zitronenaroma, 350 g Mehl.
Zubereitung: Butter, Zucker, Marzipan und die Gewürze glatt arbeiten. Das Mehl hinzugeben, den Teig einmal kurz durchkneten und mit den Händen zerbröseln.
Für die Fertigstellung: Mandelblätter, Zimtzucker.
Zubereitung: Zwei bis drei Kilo Pflaumen halbieren und entsteinen. Den vorbereiteten Hefe-Mürbteig auf eine Stärke von zirka fünf Millimeter ausrollen und auf ein gefettetes und mit Mehl bestäubtes Backblech legen. Die Früchte mit der Schnittfläche nach oben eng nebeneinander auf den Teig legen. Abschließend den Streusel und nach Wunsch die Mandelblätter darüber streuen und den Kuchen etwas angehen lassen. Währenddessen den Ofen bei Ober- und Unterhitze auf 190°C vorheizen und auf mittlerer Schiene ca. 45 Minuten abbacken. Aus dem Ofen genommen den noch warmen Streuselkuchen mit Zimtzucker bestreuen.