Deutsch-Lettischer Freundeskreis Willich Delegation aus Lettland in Neersen
Neersen · Der Deutsch-Lettische Freundeskreis, das Auswärtige Amt in Berlin sowie die Baltische Handelskammer hatten das Treffen organisiert.
Eine Delegation aus Lettland kam jetzt nach Willich, um zu sehen, wie Inklusion hier gelebt wird. Gesucht wurde nach Anregungen, die dann in Lettland so oder ähnlich umgesetzt werden können. Das Projekt war schon im September 2020 gestartet. Dann kam die Pandemie dazwischen, und man musste sich mit Videokonferenzen begnügen. Doch jetzt war ein Besuch möglich.
„Die letzten Tage waren sehr stressig“, sagt Wolfgang Brock, Geschäftsführer des Deutsch-Lettischen Freundeskreises (DLFK). Dieser Verein, das Auswärtige Amt in Berlin sowie die Baltische Handelskammer stehen hinter der Zusammenarbeit zum Wohl von behinderten Menschen. Angereist waren Vertreter von Sozialämtern in Lettland, eine Juristin des Ombudsmanns war mit dabei, aber auch Beauftragte der Regierungspartei. Die große Frage, die alle hatten: „Wie macht ihr das in Deutschland mit der Inklusion?“
Die Gastgeber hatten dafür gesorgt, dass über die Grenzen der Stadt Willich hinaus Erfahrungen gesammelt werden konnten. Die Beteiligten des Projekts waren bei Hephata in Mönchengladbach und bei der Lebenshilfe in Viersen zu Gast. Außerdem war ein Besuch im Kinderdorf in Schwalmtal und in der Dorenburg in Grefrath organisiert worden. In Grefrath gibt es den Verein „Kinderkram“, der sich um behinderte Kinder kümmert. Im Haus Anrode in Anrath wurde zu Mittag gegessen.
Der Terminkalender war sehr voll, lediglich am Donnerstagabend hatten alle Zeit, um im DLKF-Vereinsheim Kudl in Neersen miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu spielen. Am Freitag ging es dann weiter nach Düsseldorf. Dort gab es ein Gespräch mit der Behindertenbeauftragten der Landesregierung, Claudia Middendorf.
Die Gäste aus Lettland hatten aber auch Gelegenheit, mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Willich, Hans Lehmann und mit Bürgermeister Christian Pakusch zu sprechen. „Unsere zwölf Gäste waren sehr beeindruckt davon, wie hier auf Behinderte eingegangen wird und wie sie integriert werden, auch ins Berufsleben, nicht selten schaffen sie es in den ersten Arbeitsmarkt“, sagt Wolfgang Brock.
Die Besucher aus Lettland, denen jetzt jede Menge Anregungen geboten wurden, wollen in ihrem Land mehr für die Integration tun, und sie haben sich nicht nur in Deutschland umgeschaut. „Deutschland ist für sie aber führend in punkto Integration“, sagt Brock.