Jugendfreizeit bittet zum Boarding
Das Freizeitheim „Titanic“ hat sich für den Eröffnungstag seines Ferienprogramms eine Flughafen-Show ausgedacht.
Anrath. Kaum öffnen sich die Türen des Jugendfreizeitheimes Titanic, reißen nicht nur Kinder ihre Augen vor Verwunderung weit auf: Eltern, die ihren Nachwuchs zur Eröffnung der Ferienspiele begleitet haben, staunen nicht minder. In blauen Outfits, ein Tuch fesch um den Hals geknotet und eine blaue Pillbox auf dem Kopf, begrüßen die Betreuerinnen Nadja und Anna von „Titanic Airlines“ hinter dem Schalter im Flur des Jugendfreizeitheimes ihre kleinen Fluggäste.
„Bitte Ihren Namen“, spricht Nadja die erste junge Dame an, die an den Tisch herantritt. Sie streicht ihn auf einer Liste ab und trägt den Namen in den Boarding-Pass ein. Mit diesem in der einen und einem Button mit dem Vornamen in der anderen Hand, winkt Betreuerin Anne Scheffer den jungen Gast zum Check-In. Der Rucksack wandert in einen Korb auf dem Laufband, es geht durch den Scanner, an den amtlich aussehenden Security-Beamten vor ihren Bildschirmen vorbei.
„Bitte die Arme heben und durch den Körperscanner treten“, fordert der Flughafenmitarbeiter auf, und deutet auf den Rahmen, durch den alle hindurch müssen, die mit „Titanic Airline“ starten wollen. Im gesamten Boarding- und Check-in-Bereich ist es voll geworden. Flugbegleiterinnen verweisen zur Lounge mit Bar, wo letzte Getränke vor dem Abflug eingenommen werden können. Bei den diesjährigen Ferienspielen heißt es nämlich: „Die Titanic Airline macht sich zum Abenteuerflug bereit!“
Während andere noch im Check-In stecken, laden die Betreuer Matthias und Sebastian zum Quiz in die Josefshalle ein. „Das bieten wir anstelle von Duty Free an, bis alle eingecheckt sind“, sagt Simone Benen-Heyer, die mit Copilotin Nicole und Funker Patrick die A-77 fliegt.
Dann ist es so weit. Der letzte Aufruf erfolgt, alle wandern, aufgeteilt in die Gruppen Kreta, Bali, Madeira und Mallorca, aus der Josefshalle in Richtung Jugendeinrichtung zurück. „Das ist so cool“, findet Vincent. Dann aber kann er kaum glauben, was er sieht: Die Absperrgitter sind umgestellt und geben den Blick frei auf ein silbrig glänzendes Flugzeug mit großem Propeller und blinkenden Positionsleuchten. Über ein Gate geht es über Tonnen von Sand in die Maschine, in der auf langen Bänken Platz für alle ist. Mit dem Blick auf das erhöhte Cockpit machen es sich die Kinder in der Maschine bequem.
„Wir begrüßen sie herzlich zu Flug 5711 nach New York. Bitte machen Sie sich mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut und folgen Sie den Ausführungen der Flugbegleiter aufmerksam“, schallt die Stimme von Pilotin Benen-Heyer durch die Maschine. Schwimmwesten, Notausgänge — das ganze Prozedere gibt es in Deutsch und Englisch. Endlich springen unter lautem Dröhnen die Motoren an, und der Propeller beginnt sich zu drehen. Es piepst und knattert in der Funkverbindung. „Wir erbitten Starterlaubnis“, sagt Funker Patrick. Ein nahezu realistischer Start, der Kinderaugen im Flieger glänzen lässt. Dann aber ruckelt es im Flieger. Kerosinmangel zwingt die A-77 zur Notlandung auf einer einsamen Insel. Bis zum 3. August wartet jede Menge Spielspaß auf die Kinder.