Kinder führten die Geschäfte
Dem Werbering ist mit dem Tag des Kindes erneut ein Besucher-Magnet in St. Tönis gelungen.
St. Tönis. Es war klassisches Freibad-Wetter. Trotzdem war auf der Hochstraße zwischen Willicher und Antoniusstraße viel los. Der „Tag des Kindes“, vom Werbering St. Tönis organisiert, sollte ein Publikumsmagnet werden. „Ich war zuerst skeptisch, aber es herrscht reger Betrieb hier“, stellte Astrid Schroers sehr bald fest.
Im Auftrag der Kindertagespflege des Kreises Viersen warb sie für die Kinderbetreuung durch Tagesmütter — eine Alternative zu Kindertagesstätte vor allem für ganz kleine Kinder.
Die etwas Größeren konnten Apfelbäumchen basteln. Überhaupt war dafür gesorgt worden, dass bei den Kindern keine Langeweile aufkam. Auf dem Rathausplatz war ein Kartparcours aufgebaut worden, beim Lerncenter Kumon rauchten die Köpfe der Kinder, die sich am Mathe-Domino beteiligten.
Ebenfalls sehr aufregend: Die Rolle des Straßenhändlers, von vielen Kindern und Jugendlichen mit großer Begeisterung gespielt. „Ab drei Teile ein Auto geschenkt, Lkw nur 0,50 Cent“: Der „Gebrauchtwagenmarkt“ stand ein wenig unter Druck, es gab etliche Angebote, da mussten die Anbieter spezielle Offerten machen. „Papa, ich hab’ den Führerschein“, schwärmte ein Junge im Grundschulalter. Den hatte er durch den geschickten Umgang mit einem ferngesteuerten Spielmobil erworben.
Comichefte, Autos, Bücher — alles war so ordentlich sortiert wie wahrscheinlich schon lange nicht mehr. Immerhin könnte die adrette Warenpräsentation über den Verkaufserfolg entscheiden. „Starverkäuferin“ Lena Reiners zog bereits am frühen Nachmittag eine positive Bilanz: Die Neunjährige und ihr Freund Enrique Alban hatten unter anderem etliche Bücher, ein Fahrrad und eine Ritterburg aus Holz verkauft. Lena investierte den Verkaufserlös in ihr neues Hobby, das Reiten. Reitstiefel und Halfter erwarb sie gleich in der Nähe ihres Standes.
Im prallen Sonnenschein standen Jutta Ramakers und ihr elfjähriger Sohn Maximilian. Das Schwitzen sollte sich für die beiden gelohnt haben. Der Erlös reicht locker für eine schicke Laptoptasche. Wer sein Geld in Eis investieren wollte, musste Geduld aufbringen: Vor dem Eiscafé war die Schlange Wartender lang.
Ein Glücksrad drehte sich unter anderem am Stand der Musikschule Flotte Finger, wo auch eifrig musiziert werden konnte. Der Hauptgewinn: zwei Unterrichtsstunden nach freier Wahl.
Ein wenig erfrischend: Die Stadtrundfahrt in einem Planwagen, der von einem alten McCormick-Traktor gezogen wurde.
Überall wurden gute Geschäfte zugunsten der Kinder gemacht: Nicht nur Optik Scholl und Lederwaren Osterath, die gemeinsam Waffeln verkauften, spenden die Einnahmen für Kinder in St. Tönis. Am Mittag waren bereits fünf Schüsseln Waffelteig verbraucht worden.