Tönisvorst Kinder spenden Obst und Gemüse an Tönisvorster Hilfe

Drittklässler von der Schulstraße sowie Vorschulkinder vom Familienzentrum Marienheim und dem Antonius-Kindergarten schlossen damit den Erntedank-Gottesdienst ab.

Foto: Wolfgang Kaiser

St.Tönis. Maiskolben, Äpfel, Birnen, Tomaten, Kürbisse, Kohlrabi, Salate, Lauch, Gurken und etliche dicke Kohlköpfe tragen die Drittklässler der katholischen Grundschule Schulstraße und die Vorschulkinder des Antonius-Kindergartens und des Familienzentrums Marienheim durch St. Tönis. Für den Erntedank-Gottesdienst hatte der Förderverein der Schule den Altar von St. Cornelius mit den frischen Ernte-Erträgen geschmückt.

Und weil die Lebensmittel nicht nur schön aussehen, sondern auch gut schmecken, bringen die Kinder sie nach dem Gottesdienst in den Saal des Marienheims, wo das Team der Tönisvorster Hilfe schon auf die kleinen Besucher wartet.

„Wir finden es ganz toll, dass ihr so viel Obst und Gemüse mitgebracht habt“, sagt Jürgen Beyer, Vorsitzender der Tönisvorster Hilfe. „Morgen verteilen wir die Sachen an die Menschen, die zu uns kommen.“ Die Kinder wissen genau, was die Tönisvorster Hilfe ist und wer von dem ehrenamtlichen Engagement der Bürger profitiert. „Das Essen bekommen die Armen, die selber nicht so viel Geld haben, um sich das alles zu kaufen“, sagt Kindergartenkind Basti.

Ältere Menschen mit kleiner Rente, Flüchtlinge und einkommensschwache Familien sind es, die von den Lebensmitteln, die die Tönisvorster Hilfe jeden zweiten Mittwoch im Marienheim an der Friedensstraße ausgibt, profitieren. „Zurzeit sind es 250 Leute, die zu jeder Ausgabe kommen“, sagt Jürgen Beyer, der weiß, dass ein Drittel der Menschen, die sich von den kostenlosen Lebensmitteln ernähren, Kinder sind.

Der Verein bekommt die Lebensmittel ebenfalls gespendet. Supermärkte unterstützen die Aktion, ortsansässige Bäcker und Gemüsehändler, Landwirte und einmal im Jahr die Kinder aus den katholischen Einrichtungen und deren Eltern. Denn nicht nur Ernteerträge, auch Geld hatten die jungen Besucher dabei. „Wir haben in der Schule gesammelt, und auch die Kindergärten haben die Eltern aufgefordert, Geld zu spenden“, erklärt Claudia Heitmann, Religionslehrerin an der Grundschule. 300 Euro sind so zusammen gekommen. „Das reicht für drei Tankfüllungen des Autos, mit dem wir 8000 Kilometer im Jahr zurücklegen, um die Lebensmittel zu transportieren“, sagte Jürgen Beyer schmunzelnd.

Seit September 2011 gibt es die Tönisvorster Hilfe. Privatleute aus St. Tönis, darunter Beyer und sein Stellvertreter Reinhard Bismanns, haben sie gegründet. Schnell hatte der Verein 40 Mitglieder, die bis heutig fleißig anpacken.

Während die Zahl der ehrenamtlichen Helfer gleich geblieben ist, ist die Anzahl der Menschen, die in den fünf Jahren die Hilfe in Anspruch genommen haben, rapide gestiegen. „Die Zahl der Leute, die wir mitverpflegen, hat sich in den vergangenen Jahren verfünffacht“, sagt Beyer.